Köln

Die Kölner lieben ihre Stadt! Man feiert gern die Stadt, sich selbst und das Leben im Allgemeinen. Hauptsache, es wird gefeiert! Nicht nur zum Karneval. Zum Feiern gehören hier Kölsche Lieder dazu. Es gibt ein riesiges Kontingent an kölscher Musik – und jeder kennt den Text! Das fasziniert mich immer wieder aufs Neue! (Mein wichtigster Tipp für Karnevals-Touristen schon gleich hier: am besten wenigstens den Refrain der wichtigsten Karnevals-Lieder auswendig lernen – sonst ist man außen vor, wenn’s los geht!)

Zuweilen wird die Stadt auch als die nördlichste Stadt Italiens bezeichnet. Das mag daran liegen, dass beim kleinsten Sonnenstrahl die ganze Stadt draußen sitzt. Da spielt es auch keine Rolle, wenn nebenan die Straßenbahn bimmelt, die Autos im Stau stehen und der Presslufthammer rattert. Da sind die Kölner schmerzfrei.

Schön ist die Stadt eher nicht. Aber sie bietet viel, viel Lebensqualität!

„Hey Kölle, do bes e Jeföhl!“

Höhner
Köln Skyline Colonius Sonnenuntergang Fernsehturm

Hier kommt ein Überblick über die Dinge, die man bei einem Köln-Besuch nicht verpassen sollte!

Kölner Dom

Der Kölner Dom ist das Wahrzeichen der Stadt und der zentrale Punkt, um den sich hier alles dreht. Die Kölner lieben ihn. Bei gutem Wetter ist nicht nur die breite Treppe vom Dom hinunter zum Hauptbahnhof bevölkert, sondern auch auf der Domplatte, der großen Freifläche davor, wimmelt es von Touristen, Schulklassen, Skateboard-Fahrern, Straßenkünstlern, einkaufslustigen Kölnern (die Hohe Straße, eine der Haupt-Einkaufsstraßen von Köln, beginnt gleich am Dom) und gehetzten Reisenden, die ihren Zug erwischen wollen.

Rheinufer Köln Dom Groß St. Martin Altstadt Rhein Uferpromenade Colonius

Mit dem Bau des Doms wurde 1248 begonnen, aber erst über 600 Jahre später, nämlich 1880, wurde er vollendet. Gewerkelt wird an ihm bis heute. Dieses gotische Prachtexemplar (manchen Kunsthistorikern gilt der Dom als „die vollkommene Kathedrale“: mindestens zwei Bücher gibt es unter diesem Titel) ist gut 157 Meter hoch und damit heute die dritthöchste Kirche der Welt. 1880 löste er die Kathedrale von Rouen in der Normandie als höchstes Gebäude der Welt ab – und blieb es vier Jahre lang.

Wundersamer Weise überstand der Dom die Operation Millennium, bei der die Briten Köln 1942 mit über 1000 Flugzeugen gleichzeitig bombardierten, weitestgehend unbeschadet. So ragte der Dom am Ende des Zweiten Weltkrieges aus einer nahezu komplett zerstörten (Innen-)Stadt heraus und wurde für die Kölner zum Symbol ihres Lebenswillens.

Heute ist er eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten (2022 lag er deutschlandweit auf Platz 1!). Seit 1996 gehört er zum UNESCO Welterbe.

Köln Kölner Dom Philharmonie Altstadt Rhein

Die Gebeine der Heiligen Drei Könige befinden sich im Dreikönigenschrein des Chorraums. Der Schrein stammt aus dem 13. Jahrhundert und ist die größte mittelalterliche Goldschmiedearbeit in Europa.

Der Kölner Dom hat zwölf Glocken. Die bekannteste ist die Petersglocke, für Kölner nur Decker Pitter (dicker Peter). Sie ist die größte freischwingende Kirchenglocke Deutschlands und wiegt satte 24 Tonnen. Es werden spezielle Glockenführungen (Hörschutz inklusive!) angeboten.

Der Südturm des Doms kann bestiegen werden. Zunächst geht es über eine recht enge Wendeltreppe hinauf, später folgt eine breite Metalltreppe, die den Blick bis hinunter zur Domplatte freigibt. Nichts für Leute, die nicht schwindelfrei sind! Ich sage es ganz offen – ich bin das letzte Stück mit geschlossenen Augen auf allen Vieren hoch gekrochen! 533 Stufen insgesamt! Aber die Aussicht in etwa 100 Metern Höhe ist wirklich sensationell und lohnt jede Strapaze!

Das Ticket zur Turmbesteigung kostet 8 Euro (Stand März 2025). Geöffnet ist täglich von 9 bis 18 Uhr, im Winter (Nov-Feb) 9-16 Uhr. Mehr Infos gibt es hier.

Aller Wiesen Dom Domblick Rhein Severinsbrücke Schiffahrt

Orientierung in Köln

Der Dom ist quasi von überall in der Stadt sichtbar, er ist das echte Zentrum der Stadt, ein guter Orientierungspunkt. Spinnennetzartig verlaufen die Straßen entweder gerade von dort weg oder im Kreis drum herum (Ring und Gürtel). Begrenzt wird „das Netzt“ durch den Rhein. Gut zur Orientierung taugen auch die sieben Kölner Brücken (von Nord nach Süd): Mülheimer Brücke, Zoobrücke, Hohenzollernbrücke (für Züge, Radfahrer & Fußgänger, siehe weiter unten), Deutzer Brücke, Severinsbrücke, Südbrücke (Züge, Radfahrer & Fußgänger) und Rodenkirchner Brücke (Autobahn).

Aller Wiesen Dom Domblick Rhein Severinsbrücke Colonius Fernsehturm
Severinsbrücke

Römisch-Germanisches Museum

Neben Dom und Domplatte befindet sich das vermutlich bekannteste Museum Kölns, das Römisch-Germanische Museum. Kölner Schüler hassen das Museum, denn gefühlt wird es jedes Jahr zum Wandertag besucht. Die meisten anderen Besucher wissen die ausgestellten Exponate besser zu schätzen. Herzstück der umfangreichen Sammlung ist das eindrucksvolle Dionysosmosaik, das 2007 vom Orkan Kyrill erheblich beschädigt wurde. Keinen Schaden nahm es hingegen 1999 beim G8-Gipfel, als auf dem Mosaik (mit Schutzabdeckung!) ein Bankett der Staatschefs abgehalten wurde.

Ähnlich beeindruckend wie das Dionysosmosaik ist das Grab des Legionsveteranen Poblicius (um 40 n. Chr.), das ursprünglich am heutigen Chlodwigplatz stand.

Derzeit wird das Museum umfangreich saniert, die Ausstellung am Roncalliplatz ist deswegen geschlossen. Im Belgischen Haus in der Cäcilienstraße 46 (Nähe Neumarkt) gibt es eine abgespeckte Ausstellung. Die Wiedereröffnung wird nicht vor 2030 erwartet.

Altstadt

Wenn Du sicher gehen willst, in Köln keine Kölner zu treffen, dann geh in die Altstadt! Die Altstadt ist Touristen-Gegend. Das macht aber nichts, denn sehenswert ist sie (natürlich) trotzdem. Und gute Stimmung ist in den Kneipen – dank süffigem Kölsch – durchaus auch.

Der beliebteste Teil liegt zwischen Dom, Heumarkt, Alter Markt und Rhein-Promenade. „Die Hüsjer un Jassen“ sind alt und eng, vielfach mit Kopfsteinpflaster, und zeugen davon, das Köln eine wirklich alte Stadt ist (etwa 2000 Jahre alt!), aus Zeiten, als die Stadt deutlich weniger Einwohner hatte und die Erfindung des Autos noch in weiter Ferne lag. Es ist bekannt, dass Bauarbeiten in Köln immer um ein Vielfaches länger dauern als geplant, weil man regelmäßig bei Grabungsarbeiten auf Funde aus der Römerzeit stößt, die dann erstmal in mühevoller Kleinarbeit gesichtet und gesichert werden müssen.

Richtig schön wird es – besonders im Sommer – an der Rheinpromenade, wo es vor Menschen zwar nur so wimmelt, die aber entspannt schlendern oder in einem der vielen Straßen-Restaurants beim Kölsch zusammen sitzen.

Auf dem Alter Markt, ebenso wie auf dem nahen Heumarkt, finden regelmäßig Veranstaltungen statt, wie Karnevalseröffnung, Weinfest, Weihnachtsmarkt …

Die engen Kopfsteinpflaster-Gassen in der Altstadt bieten einen spannenden Wechsel zwischen Ruhe und quirligem Treiben. Nur zum Karneval ist in wirklich jeder Gasse Trubel! 😉

Historisches Rathaus

„Hinter“ dem Alter Markt (von dort erreichbar über eine Treppe) kommt man zum Historischen Rathaus von Köln. Es ist das ältestes Rathaus Deutschlands. Charakteristisch sind der gotische Turm und die Loggia aus der Renaissance.

Besonders in den Sommermonaten trifft man hier auf viele Hochzeitsgesellschaften. Das historische Rathaus hat mehrere Trauzimmer: den Weißen Saal, die Rentkammer und den Turmkeller.

Im gegenüberliegende Haus Neuerburg befindet sich das Kölner Standesamt, wo ebenfalls geheiratet werden kann. Das Backstein-Gebäude entstand in zwei Bauabschnitten in den Jahren 1921 und 1929 und steht heute unter Denkmalschutz. Es wurde im Auftrag des Kölner Zigaretten-Fabrikanten Heinrich Neuerburg als dessen Firmensitz gebaut.

Auf dem zwischen den beiden Gebäuden gelegenen Rathausplatz befindet sich auch die Kölner Mikwe, das jüdische Ritualbad der mittelalterlichen jüdischen Gemeinde Kölns, eine der ältesten und wichtigsten jüdischen Gemeinden auf dem Gebiet des Heiligen Römischen Reiches. Infos gibt es hier.

Heinzelmännchen-Brunnen

Der vermutlich schönste Brunnen Kölns steht – nicht weit vom Dom entfernt – vor dem (besonders bei Touristen) beliebten, ältesten Bauhaus Kölns, dem Früh am Dom (Die „kleine Schwester“ am Chlodwigplatz in der Südstadt finde ich deutlich netter!). Er wurde 1900 von Edmund und Heinrich Renard (Vater und Sohn) entworfen. Zu sehen ist einige fleißige Heinzelmännchen bei der Arbeit, sowie weitere gestürzte Heinzelmännchen am Fuß der Treppe, während die Frau des Schneiders („Neugierig war des Schneiders Weib“, man kennt es!) am Kopf der Treppe mit einer Laterne in der Hand nach unten schaut.

Heinzelmännchengedicht von August Kopisch (1799–1853)

„Wie war zu Cölln es doch vordem,
mit Heinzelmännchen so bequem!
denn, war man faul: man legte sich
hin auf die Bank und pflegte sich:
Da kamen bei Nacht,
ehe man’s gedacht,
die Männlein und schwärmten
und klappten und lärmten
und rupften und zupften
und hüpften und trabten
und putzten und schabten
und eh ein Faulpelz noch erwacht,
war all sein Tagewerk bereits gemacht!“

Übrigens sind die Heinzelmännchen verwandt mit den Elfen in Island, den Nissen in Norwegen und Dänemark sowie den Tomte in Schweden! Gewußt?

Heinzelmännchen Brunnen

Ostermann-Brunnen

Ähnlich bekannt wie der Heinzelmännchen-Brunnen ist der Ostermann-Brunnen.

Er wurde 1939 auf dem Ostermannplatz vom Bildhauer Willi Klein zum Andenken an den bekannten Sänger und Volksliederdichter Willi Ostermann gebaut. Willi Ostermann (1876-1936) war Kölns größter Heimatdichter, ein „Kölsches Original“. Der Brunnen stellt Figuren aus seinen Liedern dar: Et Billa, De Tant, Klösche Mädcher, Funkensoldat und die Kölsche Klut. Im Sockel finden sich Texte aus seinen Liedern, wie z.B. „Kölsche Mädcher künne bütze“, „Wenn in Colonia der Karneval beginnt“ oder „Och, wat wor dat fröher schön doch in Colonia“.

Hänneschen Theater

Ein weiteres Kölner Original ist das Hänneschen-Theater, ein Stockpuppentheater, das bereits im Jahr 1802 gegründet wurde. Ursprünglich wurden im Theater in der Adventszeit Krippenspiele für Kinder aufgeführt. Hier wird kölsche Sprache und Brauchtum hochgehalten: Die Aufführungen finden op Kölsch statt! Tradition vom Feinsten also!

Die Figuren sind die Knollendorfer, angeführt von, klar, dem Hänneschen und seinem Bärbelchen, sowie den nächsten Kölner Originalen: Tünnes und Schäl. Letztere haben im Brigittengäßchen übrigens ein eigenes Denkmal. Es stammt vom Bildhauer Wolfgang Reuter. Angeblich bringt es Glück, wenn man die (blitzblanken) Nasen der beiden reibt. In Köln grassieren Witze von Tünnes und Schäl wie in Hamburg von Klein Erna.

Im Programm des Theaters sind (u.a.) Puppensitzungen für Erwachsene und/oder Kinder, ein Ostermärchen und das Weihnachtsmärchen zum Jahresende. Opjepass! Achtung! Die Vorstellungen sind meist schnell ausverkauft! Tickets und Infos gibt es auf der Website.

Groß St. Martin

Groß St. Martin ist eine der zwölf großen romanischen Kirchen in Köln. Diese gruppieren sich in einem Halbkreis um die Kölner Innenstadt. Sie entstanden alle zwischen 1150 und 1250. Nirgendwo sonst finden sich auf engem Raum so viele romanische Stifts- und Klosterkirchen! Dazu zählen u.a. St. Severin in der Südstadt, St. Aposteln, St. Pantaleon, St. Ursula und St. Gereon.

Durch seine bauliche Größe und die Nähe zum Dom ist Groß St. Martin auf zahlreichen Abbildungen der Kölner Altstadt automatisch ebenfalls zu sehen.

Die Kirche wurde im 10. Jahrhundert durch den Kölner Erzbischof Brun gegründet. Jahrhundertelang diente sie als Abteikirche des Benediktiner Klosters. Ab dem 19. Jahrhundert wurde Groß St. Martin als Pfarrkirche genutzt.
Erst im 13. Jahrhundert galt die Kirche als vollendet, nachdem sie 1150 beim Brand der Rheinvorstadt stark in Mitleidenschaft gezogen worden war und weite Teile abgerissen worden waren. Auch im Zweiten Weltkrieg wurde Groß St. Martin schwer beschädigt. Der Wiederaufbau dauerte über 40 Jahre!

Groß St. Martin ist heute ein markantes Beispiel romanischer Architektur. Die Basilika zeichnet sich durch massive Mauern und schwere Pfeiler aus, wie es für romanische Architektur typischer ist.

Übrigens steht die Kirche auf den Ruinen eines römischen Tempels! Aber das ist in Köln fast normal. 😉

Hohenzollernbrücke

Die für sich eher unspektakuläre Eisenbahnbrücke, die den Kölner Hauptbahnhof mit dem rechtsrheinischen Deutzer Bahnhof verbindet, hat sich zu einem (Touri-) Hotspot entwickelt seit sie über und über mit Liebesschlössern behängt ist. Das gibt es ja mittlerweile in vielen Städten, aber hier ist es echt eine Nummer krasser. Über 450.000 Stück sollen es sein! Es wurden bereits sorgenvolle Stimmen laut, ob die Brückenkonstruktion das zusätzliche Gewicht überhaupt aushält…

Einkaufsstraßen

Die bekanntesten Schoppingstraßen Kölns sind die Hohe Straße, die gleich am Dom beginnt, und die Schildergasse.

Die Hohe Straße ist eng und ziemlich abgerockt, wie ich finde. Fast ausschließlich Filialisten. Ich bin nicht sicher, ob das noch gilt, aber jahrelang war sie die meistbesuchte Einkaufsstraße Deutschlands. Die Schildergasse geht im rechten Winkel von der Hohe Straße ab und endet am Neumarkt, einem zentralen Verkehrsknotenpunkt in der Kölner City. Hier hat man etwas mehr Platz zum Bummeln. Highlight ist das Weltstadthaus der Düsseldorfer Modekette Peek und Cloppenburg vom Star-Architekten Renzo Piano. Gleich daneben steht die kleine, aber hübsche Antoniterkirche (ev.). Hier befinden sich gleich drei Kunstwerke des Bildhauers Ernst Barlach: der „Schwebenden“, der „Lehrenden Christus“ und das „Kruzifix II“.

Sehr beliebt ist auch die Breite Straße, die ebenfalls von der Hohe Straße abgeht und in die nicht weniger beliebte Ehrenstraße übergeht. Hier schließt sich ein Gewirr weiterer kleiner (Shopping-) Straßen an, z.B. die Apostelnstraße, Mittelstraße oder Pfeilstraße (nur eine Auswahl). Hier wird es etwas individueller, was die Geschäfte angeht, die guten Zeiten, als hier quasi ausschließlich inhabergeführte kleine Läden ansässig waren, sind allerdings auch längst vorbei.

Am Willy-Millowitsch-Platz sitzt inzwischen auch die Bronzeskulptur des Kölner Volksschauspielers Willy Millowitsch, die vom Eisenmarkt in der Altstadt hierhin umgezogen ist. Es ist noch ein Platz neben ihm auf der Bank frei!

4711 Haus

Das Eau de Cologne 4711 ist weltberühmt! Dessen Stammhaus, ein auffälliges Gebäude im neugotischen Stil, befindet sich mitten in der Kölner City, in der Glockengasse 4.

Der Name 4711 stammt von den Franzosen, die während ihrer Besatzung Kölns am Ende des 19. Jahrhunderts alle Häuser der Stadt einfach durchnummerierten. Die heutige Glockengasse 4 war damals eben die Nummer 4711. Das heute unter diesem Namen bekannte Duftwasser wurde übrigens nicht von 4711 erfunden, sondern von Farina – und das bereits 1709!

Im 4711 Haus gibt es heute einen Shop, ein kleines Firmen-Museum, einen 4711-Brunnen und ein Glockenspiel.

In Stadtteil Ehrenfeld gibt es ein weiteres sehenswertes und unter Denkmalschutz stehendes 4711-Gebäude im Barthonia-Forum. Es stammt aus den 50er Jahren.

Schokoladenmuseum

Das Schokoladenmuseum ist das meistbesuchte Museum Kölns. Ich finde es ehrlicherweise völlig überbewertet, obwohl ich Schokolade liebe. Unschlagbar ist allerdings die Location: vorbei am historischen Malakoffturm geht es über eine alte Drehbrücke auf die Spitze einer Landzunge im Rhein, wo der moderne Bau des Museums wie ein Schiffsbug erscheint. Das ist in der Tat phänomenal!

Im Dezember findet vor dem Museum ein kleiner „Hafen-Weihnachtsmarkt“ statt.

Mehr Infos z.B. zu Ticketpreisen gibt es auf der Website.

Das Schokoladenmuseum ist Teil des Rheinauhafens.

Rheinauhafen

Köln kann auch modern! Eine interessante Mischung aus alt und neu zeigt sich im Rheinauhafen mit den inzwischen zum Wahrzeichen der Stadt avancierten Kranhäusern, die zwischen restaurierten, alten Hafengebäuden am Rheinufer stehen. Angeblich besitzt der „Kölner-National-Held“ Lukas Podolski hier eine Luxus-Wohnung.

Nebenan befindet sich das Deutsche Sport und Olympiamuseum. Beliebt ist der Sportplatz auf dem Dach des Museums, wo man bei bester Aussicht auf Rhein und Dom selbst aktiv sein kann.

Auch einige exklusive Geschäfte, meist für Wohnbedarf, und Restaurants gibt es hier. Am Wochenende ist die Gegend eine sehr beliebte Flaniermeile.

Severinsbrücke Riesenrad Schokoladenmuseum Köln Rheinufer

In Richtung Süden schließen sich mehrere Beachvolleyball-Felder und ein Skater-Park an. Bei sonnigem Wetter sitzt hier halb Köln beim Schwätzchen mit oder ohne Kölsch, sicher aber mit Aussicht auf den Rhein beisammen!

Kölsche Veedel

Was dem Berliner sein Kiez, ist dem Kölner sein Veedel (Viertel). Beliebte Veedel sind die Südstadt, das Belgische Viertel, das Friesenviertel, der Eigelstein & das Kunibertsviertel, das Agnesviertel, Nippes, das Kwatier Latäng (auch: Zülpicher-Viertel), Sülz und Ehrenfeld (Zum Weiterlesen über Ehrenfeld sei hier ein Artikel von Känguru empfohlen. Da gibt es auch weitere ähnliche Artikel zu anderen Veedeln). Alle haben ihren eigenen Charme und lohnen unbedingt einen Besuch!

„Wat och passeht,
Dat eine is doch klar,
Dat schönste wat m’r hann,
Schon all die lange Johr,
Is unser Veedel,
Denn he hällt m’r zesamme,
Ejaal wat och passet,
In uns’rem Veedel“

aus „In unserem Veedel“ von den Bläck Fööss

Südstadt

Mein Lieblings-Veedel ist die Kölner Südstadt.

Mittelpunkt ist der geschäftige Chlodwigplatz. Eigentlich ist der Platz ein lauter, häßlicher Verkehrsknotenpunkt. Die überirdisch fahrende Straßenbahn kreuzt den Kreisverkehr und verursacht nicht selten ein Verkehrschaos. Das schrille Klingeln der Bahn, die wütend Autos „anpfeift“, die mal wieder die Schienen blockieren, gehört zum „Chlodwigplatz-Erlebnis“ dazu. Trotzdem sitzt hier die halbe Südstadt beim kleinsten Sonnenstrahl an der Straße!

Der Platz hat – in meinen Augen – durch den Umbau in den letzten Jahren deutlich gewonnen. Vor der Severinstorburg, einem alten Stadttor, findet donnerstags ein kleiner Wochenmarkt statt. Das Severinstor ist eins von vier erhalten gebliebenen Stadttoren der mittelalterlichen Stadtmauer von Köln. Die anderen sind: Eigelsteintor, Hahnentor und Ulrepforte. Die ersten zwei taugen ebenfalls als Ziel, denn sie sind bis heute Mittelpunkt urbanen Stadttreibens!

Vis-à-vis zur Severinstorburg befindet sich an der Ecke Severinswall mein Brauhaus-Favorit von ganz Köln. Natürlich ist die Stadt voll mit tollen Brauhäusern und es gibt viele weitere empfehlenswerte Läden, um ein zünftiges Kölsch zu trinken, aber hier gefällt’s mir am besten: im Früh em Veedel. (Bekannter noch ist die große Schwester: das Früh am Dom.)

Vom Chlodwigplatz gehen sternförmig folgende Straßen ab:

  • der Ring Richtung Rhein, wo die Straßenbahn entlang fährt, mit kleinen Geschäften und Lokalen. Mein Highlight: Die Ubierschänke. In der Alteburger Straße, die hier kreuzt, geht es mit schönen Lokalen und kleinen Geschäften in beide Richtungen weiter. Auf dem Mittelstreifen wird im Sommer Boule gespielt! Top: Chlodwig-Eck, Kaimaks (Ecke Alteburgerstraße/Kurfürstenstraße)
  • der Ring Richtung Innenstadt mit der tollen Leuchte Kaffeebar
  • die Bonner Straße mit netten Lokalitäten wie Einbrand, Ernst Kaffeerösterei, Fertig oder der (fast schon legendären) Fetten Kuh
  • Merowinger Straße, mit einer Vielzahl an hübschen, inhabergeführten Geschäften! Alle gut, so dass es schwer ist, einzelne hervorzuheben.
  • Hinter der Severinstorburg schließt sich die Severinstraße an, die bis in die Innenstadt führt. Geht man immer weiter geradeaus, kommt man via Hohe Pforte und Hohe Straße zum Hauptbahnhof. Die Severinstraße ist eine recht enge Einkaufsstraße, in der sich ein Geschäft an das nächste reiht, dazwischen viele gute Lokale. Typisch Kölsch geht es hier zu!

Ehrenfeld

Mein zweitliebstes Veedel ist Ehrenfeld. Rund um die Venloer Straße gibt es reihenweise attraktive Lokalitäten und Geschäfte.

Ganz besonders schön ist auch die kleine Körnerstraße. Café Sehnsucht, tutu et tata, Kitsch Deluxe oder VAN DYCK Espressobar – unbedingt testen. Alle.

Für mich gehört zu jedem Besuch in Ehrenfeld ein Crêpe im Lizbät dazu. (NOCH lieber mag ich allerdings den „alten Bruder“ – das Engelbät – in der Engelbertstraße 7 im Kwatier Latäng). Der Vorteil beim Lizbät: Es hat den hübscheren Außenbereich (Hinterhof-Garten). Welches auch immer – mein Tipp: Testet mindestens eins! Adresse: Geisselstr. 6, 50823 Köln

Belgisches Viertel

Ganz besonders attraktiv ist auch das Belgische Viertel, dessen Mittelpunkt der Brüsseler Platz ist. An den Wochenenden platzt er aus allen Nähten, wenn sich hier das Partyvolk versammelt. Seit Jahren gibt es einen Rechtsstreit zwischen Stadt und Anwohnern, die sich mehr Ruhe wünschen. Aktuell gibt es ein „Verweilverbot“ zur Einhaltung der Nachtruhe am Brüsseler Platz. Ich bin gespannt, wie es im Sommer mit der Umsetzung klappt…

An den anliegenden Lokalitäten kann es jedenfalls nicht liegen, dass „alle Welt“ auf der Straße steht, denn die sind durchaus attraktiv. Das Hallmackenreuther z.B. ist ein Klassiker, heute noch angesagt wie schon vor 30 Jahren.

Viele schöne Läden gibt es in der Maastrichter Straße, z.B. Hack Lederware in Nr. 22 oder Boutique fraukayser in Nr.40-44. (In der Verlängerung geht sie über in die Ehrenstraße, die vielleicht angesagteste Einkaufsstraße Kölns.)

Den in meinen Augen schönsten Buchladen Kölns gibt es in der Brüsseler Str. 67: Siebter Himmel. Tolle Auswahl an Büchern und (viel) mehr!

Metzgerei Schmitz in Köln

Viel Trubel gibt es auf der Aachener Straße. Der Salon Schmitz (auch Metzgerei Schmitz – mein Favorit – und Bar Schmitz) geht immer. Café Storch ist urgemütlich und existiert, solange ich denken kann. Man übersieht es leicht, also Augen auf!

Super-beliebt ist auch die Wohngemeinschaft in der parallelen Richard-Wagner-Str. 39. Café, Bar, stylisches Hostel, Meeting Space und Theater in einem.

Aachener Weiher

Vom Belgischen Viertel ist es nur ein Katzensprung zum Aachener Weiher, einem in den 1920er Jahren auf Geheiß des damaligen Oberbürgermeisters Konrad Adenauer angelegten See. Um den See herum, vor allem an den angrenzenden Wiesen, ist in den Sommermonaten wildes Treiben, da ist speziell am Wochenende die Wiese eine einzige Party! Hier wird gesonnt, gegrillt, getrunken, Frisbee gespielt, musiziert, geflirtet,… kurz: Hier trifft man sich! Die Nähe zur Uni trägt vermutlich auch dazu bei, dass das Publikum recht jung ist. Aber man weiß ja – zu kölschen Partys ist jeder willkommen. 😉

2004 wurde ein Biergarten mit 900 Plätzen eröffnet. Der zeltüberdachte Teil mit 150 Plätzen ist ganzjährig geöffnet.

Poller Wiesen

Auf der rechten Rheinseite, die in Köln die Schäl Sick (Hochdeutsch: scheele/falsche Seite) ist, gibt es eine andere beliebte Grünfläche, auf der im Sommer gern gegrillt wird: Die Poller Wiesen, benannt nach dem Stadtteil, in dem sie liegen.

Hier kann man auch wunderbar spazieren gehen. Wochentags ist hier tagsüber selbst bei bestem Sonnenschein eher wenig los. Da lassen sich bequem die Rheinschiffe beobachten. Regelmäßig kommen Schafherden zum grasen hier her. Auch nett.

Poller Wiesen Deutz Köln Rhein Ufer

Unter dem Namen PollerWiesen findet seit 1993 ein Open-Air-Musikfestival mit Techno, House und Electro statt. Sie heißen so, weil das erste dieser Konzerte hier auf den Kölner Poller Wiesen stattfand (damals noch illegal). Inzwischen gibt es allerdings andere Austragungsorte, z.B. Dortmund, Leverkusen, Mülheim a.d. Ruhr oder Gelsenkirchen.

Anfahrt: Haltestelle Raiffeisenstraße (Straßenbahnlinie 7), dann ca. 10 Minuten zu Fuß

Alternativ kann man zu Fuß über die Südbrücke oder die Rodenkirchner Brücke auf die andere Rheinseite laufen!

Allgemeine Infos

ANREISE

Aus dem deutschsprachigen Raum sollte eine Anreise per Flugzeug nicht nötig sein.

Auf den Autobahnen um Köln ist eigentlich immer Stau. Ich empfehle die Anreise mit der Bahn. Ja, doch. Die Bahn macht es einem nicht leicht, trotzdem! 😉

Der Hauptbahnhof liegt sehr zentral, gleich neben dem Dom. Wer auf der Schäl Sick (die rechtsrheinische Seite) unterkommt, kann ggf. auch am Deutzer Bahnhof aussteigen, manche überregionale Züge halten auch dort.

Hauptbahnhof Köln DB Bahn Dom

ÖPNV

Die KVB (Kölner Verkehrs Betriebe) hat einen schlechten Ruf – und dies völlig zu Recht. „Falls sie laufen können, sollten sie auf jeden Fall laufen“, hab ich zu dem Thema mal gehört. Und ich stimme dem zu. Leider ist das nicht immer möglich.

Tipps für Unterkünfte

25hours „The Circle“

Bei meinem letzten Köln Aufenthalt habe ich im 25hours Hotel eingecheckt. Die Kette richtet sich in erster Linie an junges Publikum. Die Zimmer sind recht stylisch mit vielen kleinen Nettigkeiten, wie zB eine FREITAG-Tasche, die man während seines Aufenthaltes nutzen kann (und bei Bedarf im hauseigenen Shop käuflich erwerben kann), einem Plüschtier zum Ankuscheln oder der Zeitschrift IDEAT, die man gleich zum Vorzugspreis im Mini-Abo bestellen kann. Kumpelig finde ich, dass die erste Befüllung der Mini-Bar im Preis inklusive ist (erst die Nachbefüllung kostet bei Benutzung Geld).

Das Berliner Studio Aisslinger hat das Hotel-Konzept für das denkmalgeschützte Gebäude mitten im Friesenviertel unter dem Thema „Retro-Futurismus“ entwickelt. In der ehemaligen Schalterhalle des Versicherungs-Konzerns Gerling befinden sich heute ein Café, ein Shop und Co-Working-Spaces zum entspannten Arbeiten und Relaxen.

Die U-Bahn Station Friesenplatz (U3, U4, U5, U12, U15) ist nur wenige Gehminuten entfernt.

Von der angesagten Monkey-Bar im Obergeschoß hat man einen herrlichen Blick über die Stadt. Gleiches gilt für das schicke NENI Restaurant, wo es auch das Frühstück gibt.

Hopper St. Josef

Das Vier-Sterne Hotel Hopper St Josef befindet sich in einem denkmalgeschützten Gebäude von 1891, zentral in der Südstadt in der ruhigen Dreikönigenstraße. Es nennt sich selbst „Kunst- und Designhotel“. „Die stilvolle Einrichtung unserer Zimmer überzeugt mit originalen Skulpturen von jungen Künstlern der Münsteraner Kunstakademie„, heißt es auf der Website.

Ich bin höchst angetan von den vielen gut durchdachten Details. So verfügt selbst das kleine Einzelzimmer unter dem Dach über eine Minibar, ein Bügelbrett & -Eisen, eine Wandschrank mit ausreichend Platz, einen ausklappbaren Schreibtisch, eine selbst befüllbare Wasserflasche und einen Wasserkocher. Mir gefällt auch, dass es sehr viele verschiedene Lichtquellen gibt! Und dann ist auch noch Platz für Kunst… 😉

Toll sind auch die Räumlichkeiten des Restaurants (1. Stock) und der Bar (EG). Es gibt sogar eine kleine Bibliothek.

Ein Ort zum Wohlfühlen!

Wer lieber privat unterkommt als im Hotel, dem empfehle ich hier zwei Unterkünfte bei AirBnB:

AirBnB Gästehaus in Sürth / Rodenkirchen

Das Apartment mit Platz für zwei Personen befindet sich auf einem Grundstück in zweiter Reihe hinter dem Haus der Gastgeber-Familie über einer (ruhigen) Schreiner-Werkstatt. Es besteht aus einem großen Raum mit einer Küchenzeile und einem separatem Bad. Die Ausstattung ist phänomenal – es mangelt an nichts. Sehr herzliche Gastgeber!

Bilder & Details gibt es: hier

AirBnB in Bayenthal

In Laufdistanz zur Südstadt liegt dieses Apartment für bis zu drei Personen in der Alteburger Straße in Bayenthal. Eingerichtet mit sehr viel Liebe zum Detail. Bilder und mehr Infos gibt es hier

Fazit

Über Köln ließe sich noch so viel mehr schreiben. Wie eingangs bereits erwähnt: Kölle is en Jeföll! Am Besten, man fühlt es selbst!

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