Altstadt Haus Ribe Dänemark windschief

Ribe

Vom Mittelalter bis in die frühe Neuzeit war Ribe der bedeutendste dänische Nordsee-Hafen. Das ist heute schwer zu glauben, wenn man die kleine, beschauliche und eher verschlafen wirkende Stadt sieht. Bedeutung hin oder her – die Stadt ist zauberhaft mit vielen schönen Kopfsteinpflaster-Gassen und kleinen, alten Häusern. Diese sind teils windschief, viele bunt, oft mit Fachwerk. Die Größe des Doms läßt dann allerdings doch erahnen, welche Bedeutung die Stadt einmal hatte. Heute hat Ribe gut 8000 Einwohner.

Anreise nach Ribe

Auto

Ribe liegt etwa 50 Kilometer Luftlinie nördlich der Deutsch-Dänischen Grenze. Es gibt mehrere Grenzübergänge, z.B. bei Süderlügum via Bundesstrasse 5 (11 auf dänischer Seite) von Heide oder Husum kommend . Wenn man auf der A7 bei Flensburg über die Grenze fährt, sind es knapp 90km bis Ribe.

Zug

Es gibt eine ausgezeichnete Zugverbindung von Niebüll nach Ribe via Tondern. Die dänischen ARIVA Züge sind bequem und fahren pünktlich. Bis Niebüll fahren ICEs und Regios der Deutschen Bahn.

Ein Tag in Dänemarks ältester Stadt

Ribe eignet sich hervorragend für einen Tagesausflug von den Nordfriesischen Inseln oder als Stop auf der Weiterreise höher hinauf in den Norden.

Der Dom von Ribe

Der romanische, später gotisch erweiterte Dom zu Ribe (auch Vor Frue Kirke genannt), ist eine evangelisch-lutherische Bischofskirche und der einzige fünfschiffige Kirchenbau Dänemarks, noch dazu die älteste Domkirche des Landes. Tatsächlich wirkt er etwas überproportioniert mitten zwischen den kleinen Häusern drum herum.

Jedenfalls ist er gut sichtbar von überall in der Stadt und eignet sich daher gut zur Orientierung.

Domkirche Ribe Dänemark älteste Stadt

Der 50 Meter hohe Bürgerturm kann bestiegen werden. Die Aussicht muss fantastisch sein über die Stadt, die Wiesen und die Marsch. Ärgerlicher Weise war bei meinem Besuch der Turm geschlossen…

Der Platz um den Dom ist der Torvet. Hier liegen weitere Sehenswürdigkeiten, zum Beispiel das Museum Kannikegaarden. In einem preisgekrönten, modernen Gebäude von 2016 kann man die Ruinen des wahrscheinlich ältesten Ziegelgebäudes Dänemarks, einem Kloster aus dem Jahr 1145, sehen.

Das alte Gefängnis (Den Gamle Arrest) steht ebenfalls am Torvet. Heute befindet sich darin ein originelles Hotel.

Fußgängerzone

Am Torvet 1 befindet sich das beste Hotel der Stadt, das Hotel Dagmar. Sehr stilvoll und ein bisschen Old School. Es gibt auch ein Restaurant.

Gleich gegenüber liegt das kleine, windschiefe Restaurant Weis Stue. Es ist eines der schönsten und besterhaltenen Gasthäuser des Landes, die Geschichte des Hauses reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Im Erdgeschoß befinden sich vier urgemütlichen Gasträume (Schankstube, Wachstube, grüne Stube und Ribe Stube), die alle unterschiedlich, aber alle stilecht und gemütlich eingerichtet sind. In der Schankstube (Skænkstuen) gibt es z.B. alte holländische Kacheln an der Wand. Auf der Karte stehen traditionelle, dänische Gerichte.

Im oberen Stockwerk werden einfache Zimmer vermietet (mit niedrigen Decken und Gemeinschaftsbad).

Einkaufstrasse Dom Kirche Ribe älteste Stadt Dänemark

Vor der Tür beginnt die Fußgängerzone von Ribe: Overdammen, der später zum Mellemdammen wird.

Hier läßt sich ganz ausgezeichnet shoppen! Viele nette, kleine Geschäfte mit Antiquitäten, dänischem Design und Souvenirs reihen sich aneinander. Dazwischen gibt es genügend einladende Cafés für eine Stärkung zwischendurch. Mein Favorit ist Quedensgård Cafe Og Krambod – Café und Kramladen vereint! Sehr nett ist aber auch das Café Postgaarden. Außen in typischem ockergelb mit Fachwerk, innen gemütlich mit viel Liebe zum Detail eingerichtet. Der rote dänische Briefkasten hängt erwartungsgemäß an der Hauswand!

Der Hafen

Wie eingangs schon erwähnt, war der Hafen von Ribe einmal der wichtigste dänische Hafen an der Nordsee. Davon, dass hier die Wikinger zu ihren Beutezügen starteten und Handelskoggen aus fernen Ländern anlegten, ist heute nichts mehr erkennbar. Von einer trubeligen Hafenatmosphäre kann keine Rede (mehr) sein. Heute ist hier alles sehr beschaulich. Malerisch liegen ein paar alte Schoner und moderne Motor- und Segelboote vor Anker. Bei Ebbe liegen die Boote im Schlick, bei Flut dümpeln sie ruhig vor sich hin. Der echte Hafenbetrieb findet heute im gut 30 Kilometer entfernten Esbjerg statt.

Anhand der Markierungen auf der Sturmflutsäule (Stormflodssøjlen) kann man sehen, wie hoch das Wasser bei Sturmfluten die Stadt im Laufe der Jahre überschwemmt hat. Die höchste Markierung stammt aus dem Jahr 1634 und liegt bei 6,10 Metern über NN. Viele Menschen sind damals ertrunken.

Bummel durch die Altstadtgassen

Für mich ist das Highlight in Ribe der Bummel durch die kleinen Kopfsteinpflaster-Gassen links und rechts der Fußgängerzone. Einfach treiben lassen – es ist überall schön! 😉

Über hundert Gebäude in Ribe stehen unter Denkmalschutz! Besonders sehenswert sind die vielen aufwändig gestalteten, ornamentreichen Haustüren.

Dies ist nur eine kleine Auswahl dessen, was es hier an architektonischen netten Details zu entdecken gibt…

Kunstmuseum

Ganz großartig ist das kleine Kunstmuseum von Ribe. Es ist eines der ältesten des Landes und zeigt seit 1891 Werke von dänischen Künstlern aus der Zeit von 1750 bis 1950. Äußerst sehenswert!

Das Gebäude stammt aus dem 19. Jahrhundert und ist innen umfangreich und modern restauriert. Es gibt einen hübschen Garten, ein Café und einen kleinen Shop.

Schloss Riberhus

Am nordwestlichen Stadtrand befinden sich die Überreste des Schlosses Riberhus. Heute existieren leider nur noch die Wallanlagen und der Schlossgraben.

Man hat von hier einen schönen Blick auf die Skyline der Stadt.

Hotels in Ribe

Weis Stue, Hotel Dagmar, Postgaarden

Den Gamle Arrest

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