
Vancouver
Vancouver liegt an der kanadischen Westküste, in der Provinz British Columbia in sagenhaft schöner Lage am Fraser River, umgeben von Bergen, Parks, Stränden und dem Pazifik. Auf Stadtgebiet kann man Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Radfahren, Wassersport und Skifahren nachgehen. Welche Stadt bietet das schon? Nicht umsonst also wurde Vancouver wiederholt als eine der Städte mit der höchsten Lebensqualität weltweit ausgezeichnet!
Vancouver ist eine Stadt der Einwanderer, bekannt für ihre Weltoffenheit und ethnische Vielfalt. Diese zeigt sich in den Stadtvierteln, der Architektur und den kulturellen Angeboten. Die Vancouverites (dt. auch Vancouveraner) gelten als freundlichen und aufgeschlossenen und sind auch für ihre LGBTQ+-freundliche Haltung bekannt.
Ein paar Fakten über Vancouver:
- Vancouver ist die größte Stadt in British Columbia (nicht aber die Hauptstadt!) und die drittgrößte Kanadas.
- Die Olympischen Winterspiele 2010 fanden in Vancouver und Whistler statt.
- Vancouver gilt als die Geburtsstadt von Botox.
- 1971 wurde die Umweltorganisation Greenpeace hier gegründet.
- Der Kitsilano Pool ist mit einer Länge von 137 Metern das längste Salzwasser-Freibad Kanadas.
- Vancouver ist nach Los Angeles der zweitgrößte Filmproduktionsstandort in Nordamerika und wird zuweilen als „Hollywood North“ bezeichnet. Filme wie Twilight, Brokeback Mountain und Good Will Hunting wurden in der Region Vancouver gedreht, ebenso die Serien Akte X und Supernatural.
- Vancouver hat die größte Chinatown Kanadas.
- Der 28 Kilometer lange Seaside Greenway ist Kanadas längster ununterbrochene Gehweg am Wasser. Taugt auch zum Fahrrad fahren!
- Die Stadt hat den größten Containerhafen Kanadas. Hier werden jährlich über 200 Milliarden Dollar umgeschlagen.
- Kreuzfahrtschiffe, Containerschiffe, Fähren, private Segel- und Motorboote, SUPs und Wasserflugzeuge sind im Hafen von Vancouver unterwegs. Bestimmt habe ich die Hälfte vergessen.
Downtown Vancouver
Downtown Vancouver ist das Innenstadt-Viertel. Es liegt auf der Burrard-Halbinsel und grenzt im Norden an den Burrard Inlet und im Südosten an den False Creek. Der Stadtteil ist einer der am dichtesten besiedelten Gebiete Kanadas, was an der für nordamerikanische Verhältnisse hohen Zahl an (Wohn-)Hochhäusern liegt.
In der Burrard St befindet sich mit dem Marine Building ein architektonisches Highlight: Ein Hochhaus im Art Déco Stil (Nr 355) aus dem Jahr 1930. Das Gebäude ist etwa 98 Meter hoch und hat 21 Stockwerke. Inspiriert wurde es vom Empire State Building in New York. Bis 1939 war das Marine Building das höchste Bauwerk der Stadt, seine Baukosten lagen bei 2,3 Millionen CAD, was mehr als das Doppelte der ursprünglich budgetierten Summe ist. Sehr modern, also… 😉


Völlig anders kommt die Pink Alley daher. Die Pink Alley ist eine…äh,… farbenfrohe, etwa 100 Meter lange Gasse in Rosa- und Gelb. Das war nicht immer so, denn diese schmalen Seitengassen sind sonst eher dunkel, dreckig und ein wenig unheimlich. Um dies zu ändern, entschied die Stadt Vancouver 2016 diese schmale Gasse bunt zu bemalen und prompt wurde sie zu einem beliebten Fotomotiv.
Es gibt auch einen Mini-Basketballplatz, weshalb die Straße auch den Spitznamen Alley Oop trägt.
(Der Begriff „Alley Oop“ ist ein Basketball-Ausdruck, der beschreibt, wie ein Spieler den Pass eines Mitspielers in der Luft fängt und den Ball dunkt.)
2017 wurde die Pink Alley mit dem internationalen Downtown Achievement Award of Excellence ausgezeichnet.
Vancouver Lookout
Den vermutlich besten Blick über Downtown hat man vom Vancouver Lookout (Wasserflugzeuge nicht mitgezählt). Sein markantes Äußeres ist von überall in der Stadt sichtbar. Wie eine „fliegende Untertasse“ sitzt er auf einem Hochhaus. Ich hätte einen Turm erwartet, aber den gibt es nicht. Ein Glasfahrstuhl bringt einen auf 170 Meter in den 40. Stock. Der Eintritt kostet 22CAD (Stand August 2025). Mehr Infos, z.B. zu Öffnungszeiten, gibt es auf der Website.


Gastown
Gastown ist der historische Teil von Downtown, das „alte“ Vancouver. Hier sind die Häuser niedriger. Dieser Stadtteil gefällt mir besonders gut. Mit seiner charmanten Architektur aus der viktorianischen Zeit lädt er unbedingt zum Bummeln ein! Hier gibt es viele kleine attraktive Geschäfte und coole Lokale. 2009 wurde Gastown in die Liste der National Historic Sites of Canada aufgenommen.
Touristisches Highlight ist die alte Dampfuhr, die Steam Clock, in der Water Street Ecke Cambie Street. Sie ist das Wahrzeichen dieses Stadtteils. Zu jeder vollen Stunde steigt Dampf auf.
Der Maple Tree Square ist das Herzstück von Gastown. An der Stelle, an der sich einst die erste Bar des Viertels befand, steht heute die Statue des Gründers von Gastwown, Gassy Jack, auf einem Whiskeyfass.



Am Maple Tree Square laufen die interessanten (Einkaufs-)Straßen Water Street (z.B. mit Café Kitsuné) und Carrall St (z.B. mit Cafe Nelson the Seagull) zusammen. Weitere besonders empfehlenswerte Straßen zum Bummeln sind Cambie Street (z.B. mit Cafe Revolver!) und W Cordova St (z.B. mit Restaurant Di Beppe und schönen Läden wie Old Faithful Shop und Out&About).
Ich empfehle dringend ausreichend Zeit einzuplanen. Die Läden und Cafés sind wirklich attraktiv!



Chinatown
Vancouver hat eine sehr große und vielfältige asiatische Gemeinschaft mit vielen chinesischen, koreanischen und japanischen Einwohnern.
Vancouvers Chinatown ist die älteste Chinatown Kanadas. Ihre Gründung geht in die späten 1800er Jahre zurück. Damals wurden Chinesen ins Land geholt, um beim Bau der Canadian Pacific Railway zu helfen.
Nach San Fransisco und New York ist sie die drittgrößte Chinatown Nordamerikas. Sie ist sogar der größte Stadtteil Vancouvers (gehört mit zur Downtown).
Den „Haupteingang“ bildet das Millennium Tor an der Pender Street, die ist so etwas wie die Hauptstrasse von Chinatown. Hier steht auch das das 1913 erbaute Sam Kee Building (auch Jack Chow Insurance). Mit nur 1,8 Meter Breite gilt es als das schmalste Geschäftsgebäude der Welt. So steht es zumindest im Guiness Buch der Rekorde. Leider ist es dauerhaft geschlossen (Stand 2025).


In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich der Dr. Sun Yat-Sen Public Park, ein klassischer chinesischer Garten.
Neue Chinatown: Im Süden Vancouvers schließt sich die eigenständige Stadt Richmond an. Der Übergang ist fließend. Hierhin ist vor ein paar Jahren der beliebte Night Market umgezogen und dort ist quasi eine weitere Chinatown entstanden. Der Nachtmarkt findet an Sommer-Wochenenden in der Nähe der Bridgeport Station der Canada Line statt. Sehr beliebt und somit voll. Der Markt kostet Eintritt. Parkplätze sind knapp.
Robson Street und Granville Street
Die Robson Street ist die Einkaufsmeile der Stadt, sie gilt als „Vancouver’s Laufsteg“. Aber auch in der Granville Street reihen sich Geschäfte und Restaurants aneinander. Mir fallen vor allem die vielen asiatischen Läden auf. Völlig aus dem Häuschen bin ich, als ich eine Filiale der japanischen Billig-Kette Daiso entdecke (hier allerdings nicht wirklich preiswert!).
Fotogen machen sich die Schriftzüge vom The Orpheum Theater und vom Vouge Theater! Ein extra-Erwähnung für das Retro-Diner The Templeton! Haltet die Augen offen. Es gibt viel zu entdecken!



Die Granville Street ist lang. Am südlichen Ende mündet sie in die Granville Bridge. Hier steht ein modernes, architektonisches Highlight, das Vancover House. Es stammt vom dänischen Architekten Bjarke Ingels aus dem Jahr 2020. Der Entwurf basiert auf einem Dreieck, das vom Boden aufsteigt und nach oben hin allmählich in ein Rechteck übergeht. Der Entwurf spiegelt die Zwänge der Bebauung des dreieckigen Grundstücks unmittelbar östlich der Howe Street-Auffahrt der Granville Street Bridge wider, weiß Wikipedia. Es ist das fünfthöchste Haus der Stadt. Ich finde es höchst eindrucksvoll! 😉

Canada Place
Canada Place ist ein charakteristisches Gebäude am Hafen von Vancouver, das an ein (Segel-)Schiff erinnert. Es beherbergt das Messe- und Kongresszentrum, ein Hotel und das weltweit erste IMAX-Kino. Vor allem aber ist es die Anlegestelle der Kreuzfahrtschiffe, die Vancouver ansteuern. Mindestens zwei riesige Schiffe liegen hier eigentlich immer vor Anker. Auch die Fähren Richtung North Vancouver legen hier an und ab.
Gebaut wurde Canada Place vom deutsch-kanadischen Architekten Eberhard Zeidler als kanadischer Pavillon der Expo 86. (Er hat übrigens auch den Kölner Mediapark entworfen!)
Highlight ist hier das olympische Feuer der olympischen Winterspiele von 2010 auf der Jack Pool Plaza. Auch der Digital Orca ist ein beliebtes Fotomotiv.

Das Foto zeigt Canada Place eingerahmt zwischen Kreuzfahrtschiffen und der Personenfähre SeaBus, die Vancouver mit North Vancouver verbindet. Links hinten: Vancouver Lookout.


Coal Harbour
Coal Harbour ist eine Kombination aus Yacht-Hafen, Wohngegend und Geschäftsviertel mit einer Reihe guter Restaurants.
Hier läßt es sich ganz wunderbar am Wasser entlang spazieren und den Wasserflugzeugen zusehen, die alle paar Minuten starten und landen. Eine Promenade führt am Ufer entlang, und es gibt jede Menge Sitzbänke.


Stanley Park
Coal Harbour ist quasi das Bindeglied zwischen Downtown und dem Schmuckstück Vancouvers: Stanley Park. Spätestens hier (besser bereits in der nahen Denman Street) sollte man ein Fahrrad leihen für eine Tour durch den Park und entlang des Seawall, wie die asphaltierte Uferpromenade heißt, die den Park einmal umrundet! Aber Achtung, der Radweg ist Einbahnstraße! Die Fahrt ist nur im Uhrzeigersinn erlaubt.
Stanley Park liegt mitten in der Innenstadt von Vancouver. Mit einer Fläche von gut 400 Hektar ist er – das verwundert nicht – der größte Stadtpark Kanadas. Und der ist sooo toll! Auf den Wegen innerhalb des Parks fühlt er sich nach Wildnis an. Kaum zu glauben, dass man sich hier mitten in einer Großstadt befindet!



Hier gibt es Spazierwege mit einer Länge von über 200km. Und mit etwas Glück kann man hier sogar Waschbären und Otter sehen, habe ich gelesen. Ich habe das Glück leider nicht.
Ein beliebter Stop ist am Brockton Point bei den Totem Pfählen.

English Bay
Westlich des Stadtzentrums liegt die English Bay, an der sich viele der beliebtesten Stadt-Strände befinden. Dazu zählen etwa der English Bay Beach, der Sunset Beach, Second Beach und Third Beach. Am Südufer gibt es noch die Strände Kitsilano Beach, Jericho Beach, Spanish Bank und Locarno Beach.



Hier finden diverse kulturelle Veranstaltungen statt, wie z.B. der größte Feuerwerkswettkampf der Welt, die Celebration of Light. Dieser findet jeden Sommer für zwei Wochen (meist die letzte Juli- und die erste Augustwoche) statt.
False Creek
False Creek (dt. „Falscher Bach“) ist ein etwa zwei Kilometer langer Meeresarm, der das Stadtzentrum Vancouvers vom übrigen auf der Burrard-Halbinsel gelegenen Stadtgebiet trennt. Drei Brücken überqueren ihn, die Burrard Street Bridge, die Granville Street Bridge und die Cambie Bridge. Rund um den Creek liegen viele moderne Wohn- und Bürogebäude. Davor im Wasser liegen unzählige Motor- und Segel-Boote.
In den 1980er Jahren entstanden hier für die Weltausstellung Expo 86 markante Gebäude wie die Plaza of Nations und Science World. Auch die Olympischen Winterspiele 2010 brachten einen Bauboom mit sich, bestehende Gebäude wurden renoviert und es entstand dort eins der beiden olympischen Dörfer.



Auf dem False Creek verkehren kleine Personenfähren. Es gibt zwei verschiedene Anbieter, die False Creek Ferries und Aquabus Ferries, die neun verschiedene Haltestellen bedienen. Die Fahrt mit diesen Mini-Fähren ist ein echtes Highlight für mich!
Granville Island
Im False Creek liegt die kleine Halbinsel Granville Island, gleich unterhalb der Granville Street Bridge.
Granville Island entstand 1915 durch Landgewinnung, war zunächst Industriegebiet, das in den 1950er Jahren verfiel und schließlich in den 1970er Jahren neu erschlossen wurde. Heute befindet sich hier ein eine große Markthalle, in der der Granville Island Public Market untergebracht ist. In den Gebäuden drum herum haben sich viele Künstler mit ihren Galerien angesiedelt. Es gibt auch ein Museum für Modelleisenbahnen, mehrere Theater und weitere Einkaufsstraßen mit schönen Geschäften. Mein Favorit: Der Paper-Ya mit japanischen Schreibwaren.

Hier geht es bunt, quirlig und lebendig zu. Es gibt verschiedene kleine Plätze, wo manchmal Livemusik gespielt wird.
Besonders nett ist die Anreise mit den kleinen Personenfähren über den False Creek. Unbedingt die Augen offen halten – ich konnte vom Boot aus Robben sehen!



Kitsilano
Kisilano, „Kits“ wie man hier kurz sagt, ist eins der angesagtesten Viertel Vancouvers. Seine zentrale Lage zur Innenstadt, zur Uni und zum Strand machen den Stadtteil nicht nur bei Studenten äußerst beliebt. Es sind auch die ruhigen Nebenstraßen mit ihren bunten Holzhäuser und vielen alten Bäumen, die im April in voller Kirschblüte stehen, die das Viertel attraktiv und entspannt zugleich machen.
Einladend für alle Shoppingfreunde ist die Hauptstraße des Viertels, die 4th Avenue. Hier gibt es hauptsächlich kleine Geschäfte mit Sportequipment, Kleidung aller Art, Schmuck, Wohnaccessoires, … einfach alles! Allerdings nicht unbedingt was für Schnäppchenjäger.
Zudem gibt es eine gute Auswahl an attraktiven kleinen, gemütlichen Café. Mein Favorit: Arbutus Coffee.
Nicht weit entfernt liegt das Meer und der Kitsilano Beach. Hier herrscht eigentlich dauerhaft reges Treiben, Beachvolleyball z.B. ist sehr beliebt. Oder einfach auf einem der vielen Holzstämme sitzen und „Pötte gucken“, die hier zur Einfahrt in den Hafen warten. Außerdem liegt hier der längste Outdoor-Pool Nordamerikas.



Fazit
Ich verstehe, weshalb „alle Welt“ von Vancouver schwärmt! Welche Stadt bietet sonst Wasserlage, Berge, attraktive Shoppingviertel und derart viele Freizeitangebote?! Und das Ganze mit Temperaturen, die auch ich aushalten kann?! 😉
Lust auf mehr Kanada? Gibt es: Vancouver Island, Banff NP, Jasper NP, Yoho NP!

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