11 Berliner Kuriositäten
Die Hauptstadt hat etwa 3,645 Millionen Einwohner. Für Deutsche Verhältnisse ist das riesig. Hier gibt es alles und alles ist möglich. Und einiges davon ist ziemlich kurios und abgefahren, gar verrückt?!
Du bist verrückt mein Kind,
Franz von Suppè aus dem Marsch „Vorwärts mit frischem Mut“
du musst nach Berlin.
Wo die Verrückten sind
da gehörst du hin.
Street Art
Ein Klassiker für Graffiti-Kunst ist die East Side Gallery (am Ende der Oberbaumbrücke links ab). Die Open-Air Galerie ist 1,3 Kilometer lang und damit die längste in Deutschland. Sie wurde 1990 von 118 Künstler aus 21 Ländern bemalt.
Das große RAW-Gelände hinter der Warschauer Straße ist „der Schmelztiegel für zeitgenössische Kunst in Berlin“. Der ganze Ort ist Urban Art, kaum ein Fleckchen Wand, das „unbearbeitet“ ist! Viele politische Statements, meist aus dem linken Spektrum, sind dabei.
Politisch ist auch das Graffito an einer Tür auf dem Gelände der Arena in Berlin-Treptow, wo Martin Schulz (SPD) und Angela Merkel (CDU) kuscheln. Oder in der Oranienburg Strasse, wo Kanzler Scholz einen Joint raucht. Ganz aktuell auch „Bring them home now“ mit israelischer Flagge in der Oranienburg Strasse (siehe Bild unten).
In einem Hinterhof auf dem denkmalgeschützte Ensemble von Berlins ehemals größter Privatbrauerei Bötzow in der Prenzlauer Allee findet sich die Ratte auf dem Foto oben.
Der Portugiese Alexandre Farto ist der Street-Art-Künstler, der sich hinter dem Pseudonym Vhils verbirgt. In der Potsdamer Strasse 151 ist ein Werk von ihm zu sehen, das den Fotografen und Türsteher Sven Marquardt vom berühmtesten aller Berliner Clubs, dem Berghain, zeigt. Vhils meißelte und fräste das Motiv aus der Wand heraus.
Und in manchen Graffitis geht es einfach um die Liebe… 😉
Wer sich selbst in Graffiti-Kunst versuchen möchte, kann dies an der legalen Wand im Mauerpark tun. Beim Graffiti-Shop Writers Corner (Gleimstr. 22, S Schönhauser Allee) gibt es das passende Equipment, fachkundiges Personal berät kompetent und freundlich.
Korkmännchen
2009 fing Josef Foos an, seine ersten Korkmännchen zu basteln und auf Strassenschildern zu verteilen. Sie bestehen aus zwei Flaschenkorken und einem Schaschlik-Spieß. Zu sehen sind sie im gesamten Berliner Stadtgebiet. Ursprünglich stellten die Figuren Yoga-Übungen dar, weshalb sie auch Street-Yogis genannt werden. Es gibt inzwischen ein paar Nachahmer, die zur Verbreitung beitragen. Insgesamt sind etwa 1000 Figuren in Berlin zu finden. Manche verschwinden allerdings mit der Zeit auch wieder… Einfach die Augen aufhalten, dann findet Ihr schon welche!
Mehr Infos gibt es hier. Und einen eigenen Eintrag bei Wikipedia haben die Korkmännchen auch!
Notes of Berlin
In Berlin gibt es viele kreative Köpfe. Die einen schreiben lustige, absurde oder schlicht verzweifelte Aushänge/Nachrichten/Zettel (Notes), die anderen machen daraus eine witzige Sammlung (und mittlerweile auch Bücher, Kalender, einen Blog,…).
Freddy Leck sein Waschsalon
Bei Freddy Leck sein Waschsalon in der Gotzkowskystraße in Moabit bekommt man nicht nur seine Wäsche blitzsauber, sondern bei Bedarf ein kleines Schwätzchen zum Thema Wäschepflege obendrauf. Das Ganze gibt’s im Sechziger-Jahre-Ambiente mit entsprechender Tapete an der Wand und Kronleuchter an der Decke, dazu WLAN und Kaffee-Köstlichkeiten.
Der Besitzer Uwe Martens (aka Freddy Leck) zieht das Thema mit der sauberen Wäsche konsequent durch. Er hat sein eigenes Pulver kreiert, das „Freddy Leck seine Waschmittel-Edition“ heißt. Die Erfolgsgeschichte des Waschsalons hat sich bereits bis nach Japan herum gesprochen: es gibt organisierte Busreisen für interessierte Japaner zum Salon in Moabit und inzwischen sogar eine Filiale in Tokyo!
Preisliste siehe hier.
Automatisch gut
In Berlin gibt es viele lustige Automaten, zB den Tattoomat, wo man für 4,- temporäre Tattoos (sprich Abziehbilder) ziehen kann. Oder den Kunstautomat, wo es künstliche bis kunstvolle Originale im Zigarettenschachtel-Format gibt (ebenfalls zu 4,-).
Und natürlich die vielen, alten Foto-Automaten, in denen man vier Aufnahmen von fragwürdiger Qualität (das gehört zum Spass dazu), oft in schwarz-weiß, für kleines Geld (3,-) machen kann. Zum Beispiel im Bikini Berlin, ansonsten eher im Osten der Stadt.
Urban Gardening
Umweltbewusste Berliner bauen in Parks und auf Brachflächen Obst und Gemüse an oder legen um die Bäume in den Wohnstrassen kleine Beete an. Urban Gardening ist Trend in der Hauptstadt. Bekanntestes Beispiel ist ein Bereich auf dem Tempelhofer Feld (siehe auch meinen Artikel „Berlin: Tempelhof-Schöneberg“)
#planzwas in Mitte oder die Prinzessinengärten in Kreuzberg sind weitere Projekte zu diesem Thema. Eine Übersicht und Infos zu noch mehr Projekten gibt es hier.
Kleingarten-Anlagen
In Berlin gibt es derzeit etwa 877 Kleingartenanlagen mit 70.953 Parzellen. Frohsinn, Frisch-Auf, Guter Wille, Sonntagsfreunde, Glück im Winkel, Sorgenfrei oder Stolz von Rixdorf – nur eine kleine Auswahl von deren Namen. Die Nachfrage nach einer Parzelle ist enorm. Und die Wartelisten sind ähnlich lang, wie das Regelwerk der Vereine, was im „eigenen“ Garten erlaubt ist und was nicht!
Kuriose Museen & Führungen
In Berlin gibt es eigentlich nichts, was es nicht gibt. Das gilt auch für Museen. Neben den Klassikern wie dem Bode Museum, dem Pergamon Museum und wie-sie-alle-heißen hat die Stadt eine scheinbar endlose Liste an … äh, Spezial-Themen-Museen. Besonders attraktiv finde ich das Museum der unerhörten Dinge in Schöneberg, das Lippenstift Museum (inkl. über 150 Kussabdrücke populärer Diven wie Bonnie Tyler und Hildegard Knef) in Wilmersdorf oder die Museumswohnung in Hellersdorf, die die letzte original erhaltene „Platte“ aus der DDR in Berlin ist.
Berliner Unterwelten
Der Verein Berliner Unterwelten bietet Führungen zum Thema Fluchttunnel, stillgelegte U-Bahnhöfe und unterirdische Bunker an, darüber hinaus wird Interessantes über die Rohrpost und die Kanalisation erklärt. Tour 3 beispielsweise heißt „Bunker, U-Bahn, Kalter Krieg“ oder Tour M „Unterirdisch in die Freiheit – Fluchttunnel unter der Berliner Mauer“. Die Führungen werden von Mitgliedern des Vereins mit Herzblut und Enthusiasmus durchgeführt. Treffpunkt ist am Gesundbrunnen Ecke Badstr./Hochstr. Mehr Infos und Tickets (19,- Stand Juli 2024) gibt es hier.
U-Bahn Cabrio mit der BVG
Eine ungewöhnliche Art der Stadtrundfahrt bietet die BVG an: In etwa zwei Stunden fährt man beim U-Bahn Cabrio in offenen Wagen mit rund 35 km/h durch die Berliner U-Bahn-Tunnel. Ein Reisebegleiter erzählt unterwegs Wissenswertes und Kurioses über die baulichen Besonderheiten (z.B. Bunker) und die Geschichte der Berliner U-Bahn. Preiswert ist der Tripp nicht, er kostet 58,-pP (Stand Juli 2024), Tickets gibt es bei Eventim. Termine sind rar, nur an wenigen Freitagabenden von April bis Oktober um 19:00 Uhr oder 22:30 Uhr. Treffpunkt ist am U-Bahnhof Deutsche Oper.
Flughafen Tempelhof
Bei einer Führung „Verborgene Orte“ im alten Flughafen Tempelhof gibt es einiges Interessantes zu entdecken, wie zB ein weitläufiges System aus Kellerräumen und Tunneln mit Wandmalereien oder zufällig entstandenen Gesichtern (wie auf dem Bild unten zu sehen), Sportanlagen (nicht nur) für Flüchtlinge, die im alten Flughafen untergebracht sind, ein ehemaliger Frisörsalon, ein Restaurant und noch vieles mehr. Bei Interesse buchbar: hier.
Olympia Stadion Berlin
Eine Führung durchs Olympia Stadion verschafft einem Zugang zu Bereichen, die man als Stadionbesucher sonst nicht zu sehen bekommt, wie zB die stadioneigene Kapelle, in der Manual Neuer angeblich vor jedem Spiel in Berlin Ruhe sucht(e), eine unterirdische 100-Meter-Laufbahn oder auch die Mannschafts-Badewanne der Hertha.
Führungen können online hier gebucht werden. Mehr Bilder gibt es in meinem Beitrag „Berlin – Klassisches Sightseeing in der Hauptstadt“ unter Olympiastadion hier.
Berliner Mundart
Dass man in Berlin zum Frühstück Schrippen statt Brötchen ißt, haben viele Auswärtige schon mal gehört. Aber weiß auch jeder, dass das Hefegebäck bei den Berlinern Pfannkuchen heißt (wäre ja auch ein bisschen komisch, wenn der Berliner den Berliner ißt, oder?)? Und daß die Unterhose der Schlüppi ist? Und eine Frikadelle die Bulette? Das Stadtviertel ist in Berlin der Kiez. Dort bekommt man am Späti auch abends noch die Pulle Molle.
Da kiste, wa?
Kasupke
Kasupke ist die Stimme der echten Berliner, meint die Berliner Morgenpost über ihre tägliche Kolumne von Seite eins unter gleichem Namen. Kasupke ist selbst ein waschechter Berliner und er schreibt, wie er redet: „frei Schnauze.“ Dafür sind die Berliner schließlich bekannt. Exil-Berliner in aller Welt lesen Kasupke im Internet (www.taxi-kasupke.de), und angeblich werden seine „Berliner Notizen“ in Australien sogar im deutschen Radioprogramm gesendet.
Fähre F24
Die BVG (Berliner Verkehrs Betriebe) betreibt verschiedene Fährlinien auf Berliner Stadtgebiet, die definitiv ungewöhnlichste aber ist die Line F24. Sie ist die kleinste Fähre in Berlin und legt die kürzeste Strecke zurück. Ihre Besonderheit: sie ist ein Ruderboot!
Von Mai bis Anfang Oktober verkehrt sie an Wochenenden und Feiertagen zwischen 11 und 19 Uhr zu jeder Stunde auf der Strecke zwischen Rahnsdorf und Müggelheim im Bezirk Treptow-Köpenick.
Der Kapitän benötigt nur 12 Ruderschläge und fünf Minuten für die Überfahrt. Es reicht ein Kurzstrecken-Ticket der BVG (2,40 Stand Juli 2024, einfache Strecke). Pro Überfahrt können acht Passagiere oder vier Passagiere plus vier Fahrräder übersetzen.
Besondere Märkte
Natürlich gibt es unzählige Märkte verschiedenster Art in Berlin, von Wochenmärkten über Trödel- & Antik-Märkten oder Street Food Märkten hin zu Weihnachtsmärkten. Über die meisten läßt sich alles Wissenswerte in Reiseführern oder zB bei visit Berlin online nachlesen.
Berühmte (Markt-)Plätze sind zB der Gendarmen Markt oder der Hackesche Markt. Aber um die geht es hier ja nicht. Deutlich spezieller ist hingegen das Dong Xuan Center.
Dong Xuan Center
Ein Kurztrip nach Asien gefällig? Den gibt es in der Herzbergstrasse 128-139 in Lichtenberg. In den sechs (!) Hallen des Dong Xuan Centers gibt es alles, was Asien exportiert, von billiger Kleidung über exotisches Essen zu jeglicher Art von Plastikspielzeug – und noch unendlich viel mehr. Es blinkt und glitzert, das Licht ist grell und die Geräuschkulisse enorm. Die Gerüche sind mitunter etwas gewöhnungsbedürftig. Die wuselige Geschäftigkeit einiger Händler steht in krassem Gegensatz zu anderen, die während der Arbeitszeit auch schon mal ein Schläfchen halten. Sehr authentisch.
Geöffnet ist täglich außer dienstags zwischen 10 und 20 Uhr. Die Tram-Haltestelle Herzbergstr./ Industriegebiet der Linien 12, 18 und 21 befindet sich direkt vor der Tür.
Arminius Markthalle
In Moabit gibt es eine tolle, alte Markthalle, die deutlich weniger bekannt und überlaufen ist, als die extrem hippe Markthalle Neun in Kreuzberg (die durchaus auch sehenswert ist!), die Arminius Markthalle.
Das denkmalgeschützte Bauwerk aus dem Jahr 1891 verfügt über schöne architektonische Details wie gusseiserne florale Motive an den Säulen, verschnörkelte Bögen und Bogenfenster im gotischen Stil. Im vorderen Teil der Halle finden sich Marktstände für den täglichen Bedarf, im hinteren Teil ist ein großer Street Food Bereich mit einem vielseitigen kulinarischen Angebot, von österreichisch über peruanisch zu Fish&Chips.
Thai-Markt
Der Thai-Markt im Preußenpark war ein Lieblingsort von mir. Nach jahrelangem Streit musste er kürzlich in die Württembergischen Straße in Wilmersdorf am Fehrbelliner Platz umziehen. Jetzt ist es ein Strassenmarkt und kein Markt im Park mehr. Aber da dieser gleich nebenan liegt, kann man sich natürlich trotzdem seine Picknickdecke mitbringen. Ansonsten gibt es Bänke und Tische. Ich finde, das Ambiente leidet dadurch ein wenig, aber das Essen ist natürlich nach wie vor ausgesprochen lecker. Mehr als 20 Stände bieten authentische asiatische Küche, von traditionellem Thai-Essen zu Köstlichkeiten aus Korea, China und Japan.
Von Juni bis September findet der Thai-Markt an jedem Wochenende in der Zeit von 11 bis 21 Uhr statt.
Holzmarkt 25
Am Ufer der Spree in der Holzmarktstraße befindet sich das Gelände vom Holzmarkt 25. Auf einer ehemalige Brache erstreckt sich jetzt auf 12.000 Quadratmetern ein riesiger Food Market, eine Open-Air-Galerie mit viel Street Art und kreativen Ideen, eine Bühne für Events und ganz viel Raum zum chillen, Leute treffen und gucken. Geöffnet ist immer, die Atmosphäre ändert sich mit dem Stand der Sonne. Jede Zeit hat ihre eigenen Vorzüge.
Die Schankwirtschaft auf dem Marktplatz hat Montag bis Freitag, Mittags bis Dunkel, geöffnet, außer es ist sehr, sehr nass, dann nicht – so heißt es auf der Homepage.
Ein sehr cooler Ort. Typisch Berlin! Viel Jungvolk und internationale Stimmen.
Weinfest am Rüdesheimer Platz
Gesetzter geht es hier zu. Der Rüdesheimer Platz, für Freunde kurz Rüdi, ist das Zentrum des Rheingau-Viertels. Beim jährlich (von Mai bis September) stattfindenden Weinfest schenken Winzer folgerichtig Weine aus dem Rheingau aus. Es gibt Tische und Stühle, an denen den ganzen Sommer über Scharen von Menschen zusammen sitzen, meist beim mitgebrachten Picknick. Das ist gern gesehen, aber die Getränke kauft man bitte in der kleinen Holzhütte!
Das Ambiente ist super-schön. Die Platzanlage mit umstehenden Häusern hat Georg Haberland bereits 1905 im englischen Landhausstil entworfen.
And by the way: Die Rüdesheimer Straße zählt – nach Ansicht der renommierten New York Times – zu den schönsten Straßen Europas! And last but not least: die nahe U-Bahn Haltestelle Rüdesheimer Platz der Linie U3 ist eine der schönsten von ganz Berlin!
Cafés an ungewöhnlichen Orten
Berlin ist voll mit ungewöhnlichen Cafés mit witzigen Namen oder in originellem Ambiente wie alten Klohäuschen, ausrangierten Bussen oder Zügen oder in einer ehemaligen Leichenhalle.
Hier ein paar Beispiele für kreative Namensgebung von Berliner Cafés: An einem Sonntag im August, Zum starken August, Rocco und seine Schwestern, Mädchen ohne Abitur, Marktwirtschaft, House of Small Wonder, no milk today, Kauf Dich glücklich oder Hüftengold.
Beispiele für ungewöhnliche Locations gefällig?
Cafés in ehemaligen öffentlichen Bedürfnisanstalten gibt es gleich mehrere. Da wäre beispielsweise das zauberhafte Witty Stories im Perelspark in Friedenau (siehe auch meinen Artikel über Friedenau) oder das Café Bornträger am Humannplatz am Prenzlauer Berg. Letzteres ist ein Backsteingebäude mit Wintergarten aus den 1930er Jahren, seit 2015 beherbergt es das gemütliche Café (Mo zu). Ein weiteres Ex-Klohäuschen befindet sich im Volkspark Wilmersdorf: Das Büdchen am Volkspark. Das Gebäude ist ganz schön, wenn auch mit eher uninspiriertem Graffiti ein wenig verschandelt.
Das Gebäude des Cafés 21 Gramm war vormals eine Leichenhalle, zu finden in der Herrmannstr. 179 in Neukölln. Eine weitere zum Café umfunktionierte Leichenhalle gibt es auf dem Gelände des Friedrichswerderscher Friedhof II im Bergmann-Kiez in Kreuzberg: das Café Strauss. Schönes historisches Gebäude und gemütlicher Außenbereich umgeben von ganz viel Grün.
Das Café Pförtner befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen BVG-Werkstätten. Neben dem alten Pförtnerhäuschen kann man in einem ausrangierten Bus oder unter freiem Himmel sitzen und es sich bei Kaffe und Kuchen gut gehen lassen. Uferstraße 8-11 im Wedding
Der Klunker Kranich befindet sich auf dem obersten Parkdeck des Parkhauses der Neukölln-Arkaden. Nicht abschrecken lassen, wenn man aus dem Fahrstuhl steigt, mag man kaum glauben, dass da noch was Gutes kommt. Und doch! Mit bester Aussicht auf die Stadt!
Ein umgebauter Zugwagon von 1920 beheimatet jetzt die Train Cocktailbar in der Nähe des Kleistparks in Schöneberg. Im Sommer auch mit Liegestühlen draußen.
Wilde Tiere
Schon gewußt? Auf Berliner Stadtgebiet gibt es jede Menge Wildtiere, allen voran Füchse (Schätzungen zufolge sind es angeblich bis zu 15.000!), aber auch Wildschweine, Waschbären, Steinmarder, Schildkröten oder der Rote Amerikanische Sumpfkrebs. Von Ratten gar nicht zu reden. Es sind so viele Tiere in Berlin – ich habe einen separaten Beitrag zu dem Thema .
Bauliche Besonderheiten
Berliner Zimmer
Das Berliner Zimmer ist eine bauliche Besonderheit, die vor allem (aber nicht ausschließlich) in der Hauptstadt vorkommt. Es bezeichnet ein Zimmer im Berliner Altbau, also in Wohnhäusern aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, das das Vorderhaus mit dem Seitenflügel verbindet. Es ist ein großer Raum, der trotz seiner Größe nur über ein einziges, kleines Eckfenster verfügt, das zum Hof zeigt. Das führt dazu, dass der große Raum wenig Tageslicht bekommt. Üblicherweise wird über das Berliner Zimmer mit leichtem Bedauern in der Stimme gesprochen. 😉
Übrigens gibt es in der Steifensandstraße in Charlottenburg einen hübschen kleinen Laden, der Das Berliner Zimmer heißt. Hier gibt es Schönigkeiten zum Thema Wohnen, Anziehen oder Verschenken.
Wasserpumpen
Über 2000 handbetriebene Wasserpumpen stehen an Berlins Straßen! Oft hängen dort Eimer mit dem Hinweis, man möge bei heißem Sommerwetter die umstehenden Bäume gießen. Die mit hübschen Details wie Tierfiguren, Girlanden und Wappen verzierten historischen Pumpen aus grün gestrichenem Gusseisen sollen im Notfall die Wasserversorgung der Berliner Bevölkerung sichern! Zum Thema Strassenbrunnen in Berlin gibt es sogar einen extra Wikipedia-Eintrag!
U-Bahnhof Dahlem
Der Bahnhof stammt aus dem Jahr 1913. Er wurde im Rahmen des Baus der Untergrundbahn (heute Linie U3) zwischen Wittenbergplatz und Thielplatz geplant. Auf Wunsch Kaiser Wilhelm II. wurde das Empfangsgebäude dem ländlichen Charakter der gegenüber liegenden Domäne Dahlem angepasst und im Stil eines norddeutschen Reetdachhauses entworfen.
1987 wurde der Bahnhof übrigens in Japan zum schönsten U-Bahnhof Europas gekürt! Wenn das nicht kurios ist! 😉