Kanufahrer in den Rocky Mountains in Kanada

Kanada: Rocky Mountains

Rocky Mountains! Da erscheinen vor meinem geistigen Auge sofort türkisfarbene Bergseen umgeben von schneebedeckten Gipfeln, gewaltige Gletscher, reißende Wasserfälle, enge Canyons und …äh, Bären. Das alles gibt es hier tatsächlich auch.

Auf der kanadischen Seite der Rocky Mountains gibt es allein fünf Nationalparks, zwei der bekanntesten sind der Banff NP und der Jasper NP. Diese beiden Parks werden vom Icefields Parkway, auch bekannt als Alberta Highway 93 North, miteinander verbunden.

Der Icefield Parkway ist eine atemberaubende Panoramastraße, an der sich auf über 230 Kilometer eine Natur-Schönheit an die nächste reiht. Nicht umsonst gilt er als eine der landschaftlich schönsten Routen der Welt!
Die reine Fahrzeit beträgt etwa drei Stunden, allerdings kann ich nur dringend davon abraten, sie in einem Stück zu fahren – zu viel gibt es unterwegs zu sehen und entdecken!

Seit 1984 sind der Banff NP und der Jasper NP zusammen mit dem Kootenay NP und dem Yoho-NP UNESCO-Welterbe.

Von Calgary aus führt der Trans-Canada Highway (Hwy 1) über Banff in die Rockies. Beim Ort Lake Louise biegt er Richtung Westen ab und führt zum ebenfalls sehr bekannte Yoho NP in British Columbia. Über den gibt es bei Nebel&Niesel einen separaten Beitrag.

Die kanadischen Rocky Mountains befinden sich in den der in den Provinzen Alberta und British Columbia, der hier besprochene Teil liegt in Alberta.

Banff NP

Der Banff Nationalpark begeistert mit spektakulärem Bergpanorama, malerischen Bergseen und wilden Tieren. Er umfasst weite Teile der kanadischen Rocky Mountains, konkret die Alberta’s Rockies. – So habe ich es im Internet bei der Reiseplanung gelesen. Und ja, stimmt.

Wen wundert es also, dass Banff der beliebteste Nationalpark in Kanada ist?! Jedes Jahr besuchen ihn mehr als vier Millionen Menschen, was vermutlich auch an seiner guten Erreichbarkeit liegt – die Entfernung nach Calgary beträgt nur etwa 130 Kilometer. Um die „einsame kanadische Wildnis“ zu erleben, sollte man sich also vermutlich lieber andere Ziele suchen, zumindest im Sommer…

Die Hauptzugänge zum Nationalpark sind das Banff East Gate am Trans-Canada Highway westlich von Calgary und Canmore, und das Icefields Parkway Gate am Icefields Parkway (Highway 93N) nördlich von Lake Louise. Zusätzlich gibt es das David Thompson Gate am David Thompson Highway (Highway 11) und das Jasper East Gate am Yellowhead Highway (Highway 16).

Banff

Der Ort im gleichnamigen Nationalpark ist ein touristischer Hochkaräter. Es gibt jede Menge Unterkünfte vom einfachen Hostel bis zum Luxus-Hotel, namentlich das Fairmont Banff Hotel. Dazu kommen mehrere Shopping-Straßen, wie die Banff Avenue oder die Bear Street mit vielen interessanten Souvenirläden (z.B. „Cool as a moose“ – toller Name, oder?!) und Restaurants. Also alles, was das Touristenherz höher schlagen läßt… Ehrlich gesagt, wirkt die Atmosphäre hier fast so, als wäre gerade ein Kreuzfahrtschiff angekommen und hätte seine Passagiere ausgespuckt. Es wuselt! Zumindest im Sommer.

Umgebung von Banff

In unmittelbarer Umgebung von Banff gibt es bereits eine ganze Reihe an touristischen Highlights:

Das Fairmont Banff Springs Hotel gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Banff. Heute ist es ein Luxushotel in spektakulärer Lage. Ursprünglich wurde es als Eisenbahnhotel der Canadian Pacific Railway 1887-88 gebaut. Die schönste Aussicht auf das schloßartige Gebäude bietet sich vom Tunnel Mountain Drive.

Das Hotel liegt malerisch oberhalb der Bow River Falls. Sie sind eine der Hauptattraktionen von Banff.

Der Tunnel Mountain Road Drive führt via Buffalo Street zum Surprise corner, von wo man einen großartigen, „überraschenden“ Blick auf den Bow River und das Fairmont Banff Springs Hotel hat. Auf der Strecke trifft man oft Wildtiere, meist Rehe und Hirsche, manchmal auch Bären. Noch häufiger allerdings (zumindest im Sommer) wimmelnde Touristen-Gruppen aus den Reisebussen, die hier halten. Also doppelt gilt: Augen auf!

Ein netter Spazierweg führt über die Banff Pedestrian Bridge am Bow River entlang bis zum Bow River Falls Viewpoint. Start ist beim YMCA. Auch auf der anderen Flussseite gibt es Spazierwege.

Eine sehr beliebte Attraktion ist die Banff Gondola. Sie bringt einen auf den Sulphur Mountain, von wo die Aussicht bei schönem Wetter wirklich spektakulär ist: Rundherum Berge und tief unten der Ort Banff. Auch das Fairmont Banff Springs Hotel und der Lake Minnewanka sind in der Ferne zu erkennen. Da die Preise Banff Gondola ziemlich happig sind, lohnt es sich eigentlich nur bei guter Sicht. Dann wird es allerdings – zumindest im Sommer und an Wochenenden – schnell voll, so dass man mit langen Wartezeiten rechnen muss. Sinnvoll ist ein Besuch gleich morgens nach Öffnung (je nach Jahreszeit zwischen 8 und 10) oder am späten Nachmittag. Öffnungszeiten und Preise gibt es auf der Banff Gondola Website.

Zu den Sehenswürdigkeiten in Banff gehören auch die heißen Quellen der Upper Hot Springs, ein schöner Ort zum Entspannen. Es gibt einen großen Outdoor-Pool. Witzig: Man kann nostalgische Badekostüme ausleihen! Die heißen Quellen liegen am Hang des Sulphur Mountain, in der Nähe der Seilbahnstation, zu erreichen über die Mountain Avenue. Vor Ort wartet ein großer Parkplatz. Mehr Infos auf der Website.

Lake Minnewanka

Nur etwas mehr als zehn Kilometer von Banff entfernt befindet sich der Lake Minnewanka. Er ist der erste der vielen türkisfarbenen Seen, den ich auf meiner Tour zu sehen bekomme. Er ist weniger bekannt als beispielsweise Lake Louise, Lake Moraine oder Peyto Lake, aber ganz besonders als „Einsteiger-See“ eine echte Empfehlung, nicht zuletzt, weil er sehr leicht zu erkunden ist.

Wer es ganz entspannt angehen möchte, fährt mit dem Auto den knapp 14 Kilometer langen Lake Minnewanka Loop Scenic Drive. Der ist ganz wunderschön, aber wie es ja eigentlich immer der Fall ist, wenn man nur im Auto sitzen würde, würde man dann das Beste verpassen. Nicht viel anstrengender ist die kleine Wanderung vom Parking Lot zur Stewart Canyon Bridge. In etwa einer halben Stunde läuft man entspannt, da relativ ebenerdig, am Ufer entlang zum Stewart Canyon. Dort führt eine Brücke über den schmalen Canyon, der nicht übermäßig spektakulär ist, aber dennoch sehenswert. Eher gilt „Der Weg ist das Ziel“.

Gleich beim Parkplatz gibt es einen Bootsanleger, wo regelmäßig Ausflugsschiffe zu Touren über den See starten. Man kann auch Kanus und Ruderboote mieten.

Der Scenic Drive führt an einem weiteren See vorbei, dem deutlich kleineren Two Jack Lake. Hier wimmelt es im Sommer von Badegästen. Der Parkplatz ist dann schnell überfüllt.

Für Leute, die mit dem Wohnmobil unterwegs sind, was ja eine sehr beliebte Art Urlaub zu machen bei Kanada-Reisenden ist, sei der Two Jack Lakeside Campingplatz erwähnt. Ein schöner Ort!

Auf dem Weg zwischen den Seen unbedingt die Augen offen halten nach Dickhorn-Schafen! Ich hatte vorab gelesen, sie seien recht scheu. Nun, ich treffe sie an der vollsten Stelle weit und breit – am völlig überfüllten Parkplatz des Two Jack Lake… Sooo schüchtern scheinen sie nicht zu sein! 😉

Exkurs: Red Chairs

Der kanadische Nationalpark Service hat in verschiedenen Nationalparks und National Historic Sites rote Stühle aufgestellt, die „Red Chairs“. Das sind ikonische Adirondack-Stühle aus recyceltem Kunststoff, die seit 2011 jeweils an den schönsten Stellen der Parks aufgestellt wurden, um die Schönheit dieser Orte hervorzuheben. Oft sind sie nur durch Wanderungen oder Bootsfahrten erreichbar. Daraus ist die Redewendung „Ein Red-Chair-Moment“ entstanden, etwa, wenn eine Aussicht oder auch ein Moment ganz besonders schön ist.

Ein solcher Platz findet sich auch – in diesem Fall sehr einfach zu erreichen – am Ufer des Lake Minnewanka, ein weiterer am Two Jack Lake.

Canmore

Canmore liegt – von Calgary kommend – etwa 25 Kilometer vor Banff, knapp außerhalb des Nationalparks. Im Grunde ist Canmore sehr vergleichbar mit dem deutlich bekannteren Banff. Das Angebot ist das gleiche, hier aber zu etwas günstigeren Preisen und etwas weniger überlaufen.

Damit eignet sich Canmore hervorragend als „Basislager“ zur Erkundung des Banff NP, aber auch des nahen Yoho NP.

Die Hauptstrasse von Canmore ist die 8 Street, quasi die „Shopping-Meile“. Außer Shopping gibt es auch noch Kunst: Die Big Head Skulptur. Ein markanter Punkt im Ort. Von hier startet der Policeman’s Creek Boardwalk, ein etwa vier Kilometer langer Spazierweg entlang des Bow River.

Auch in den Seitenstraßen gibt es einige nette Geschäfte. In der 10 Street kann ich zum Beispiel Old School Bus Ice Cream empfehlen. Nette Location und gutes Eis!

Big Head Sculpture

Weniger „für schön“, mehr „für praktisch“ sind die großen Supermärkte, in denen man sich mit allem eindecken kann, was das Herz begehrt, bzw. was der Geldbeutel her gibt. Das Preisniveau ist unerfreulich hoch!

Three Sisters Mountains

Ein (weiterer) Pluspunkt gegenüber Banff ist der großartige Blick auf die Three Sisters Mountains! Den schönsten Blick auf die Berge hat man von einem kleinen See, in dem sich die Berge spiegeln. Den erreicht man von einem kleinen „inoffiziellen“ Parkplatz am off-leash dog park Hwy 1A. Von dort geht es zu Fuß unter der Eisenbahn-Brücke auf der gegenüberliegenden Seite durch, den Bach auf der linken Seite. Da kommt man zu einem Weg, der zum Aussichtspunkt führt. Klingt etwas kompliziert, ist aber tatsächlich leicht zu finden! Und dann hat mein den Blick wie auf dem Foto oben. Toll, oder?

Auf dem Rückweg zum Parkplatz komme ich wieder zu der Eisenbahnbrücke beim Parkplatz. In dem Moment kommt gerade ein Güterzug vorbei – und was für einer! Minutenlang rattert er mit doppelstöckiger Container-Beladung vorbei.

Güterzüge in British Columbia sind bekannt für ihre Länge von 100 Wagen und mehr. Bis zu fünf (!) Minuten kann es dauern, bis die Züge durch sind. Das kann einen als Autofahrer an den Bahnübergängen im Ort schon mal zur Verzweiflung treiben!

Ein Ort, wo sich das besonders eindrucksvoll beobachten läßt, ist der Abschnitt im Yoho NP bei den Spiral Tunnels.

Banff Legacy Trail

Eine sehr beliebte Aktivität ist per (Leih-) Fahrrad über den Banff Legacy Trail, der neben dem Trans-Canada Highway entlang führt, von Banff nach Canmore und zurück (oder andersrum) zu fahren. Der Weg ist asphaltiert und in gutem Zustand. Leihstationen für Fahrräder (Mountainbikes, E-Räder, auch Helme) gibt es in beiden Orten. Die Entfernung beträgt etwa 25 Kilometer pro Strecke.

Vermilion Lakes

Kurz hinter Banff liegen die Vermilion Lakes, eine Gruppe von drei Seen im Bow River Valley, am Fuße des Mount Norquay. Der Name „Vermilion“ leitet sich vom Ojibwe-Wort „Onamuni“ ab, was „See des Abendrots“ bedeutet. Die Seen liegen zwischen den Gleisen der Canadian Pacific Railway und dem Trans-Canada Highway.

Vom Parkplatz am Trans-Canada-Highway hat man einen sagenhaft schönen Blick über das Wasser und die Berge. Sträflich, hier nur einen kurzen Stop am Parkplatz zu machen, aber ich habe leider (!) nicht mehr Zeit. Blöd!

Der Parkplatz hat aber noch ein unerwartetes weiteres Highlight für mich zu bieten: Ich entdecke in allernächster Nähe niedliche Murmeltiere, die dort vor ihren Höhlen in der Sonne stehen. Ich bin begeistert!

Bow Valley Parkway

Die Haupt-Zufahrtsstraße zum Icefields Parkway ist der Trans-Canada Highway 1. Der ist breit und stark befahren. Eine hübsche, weit ruhigere Alternative ist der Bow Valley Parkway (Hwy 1A). Kurz hinter Banff zweigt die alte Verbindungsstraße zwischen den Banff und Lake Louise ab und verläuft im Wesentlichen parallel zum Highway. Die Maximalgeschwindigkeit beträgt 60km/h. Das macht aber nichts, denn so hat man mehr Zeit für die schöne Landschaft – und kann gleichzeitig die Augen offen halten nach Tieren. Bären, Hirsche oder Dickhorn Schafe sind hier keine Seltenheit!

(Achtung: Zum Schutz der Tiere ist der Bow Valley Parkway von März und Ende Juni zwischen 18 und 9 Uhr gesperrt.)

Unterwegs gibt es eine ganze Reihe an landschaftlich schönen Rastplätzen, oft mit Infotafel über die Umgebung, zu Wanderwegen oder Pflanzen, die dort wachsen. Morant’s Curve ist z.B. ein sehr beliebter Fotostop (morgens bestes Fotolicht).

Bow Valley Parkway

Johnston Canyon

Über den Bow Valley Parkway, etwa 30 Autominuten hinter Banff, erreiche ich den Johnston Canyon.

Hier will ich zu den Lower Falls, Upper Falls und Ink Pots wandern. Die Wanderung im engen Johnston Canyon zählt zu den absoluten Highlights im Banff Nationalpark. Das ist allerdings definitiv kein Geheimtipp, weshalb es sich empfiehlt früh zu starten. Es gibt zwei große Parkplätze, die aber spätestens ab 9 Uhr sehr voll werden, im Sommer dann bereits oft komplett belegt sind.

Ich bin früh genug, erwische einen freien Platz und starte zeitgleich mit vielen anderen in Richtung Canyon. Aus dem Auto neben mir steigt eine hübsch zurecht gemachte junge Frau in Kleid(-chen) und Plüsch-Sandalen mit einem Chihuahua in ihrer Handtasche und macht sich auf den Weg. Ich gucke etwas pikiert zu meiner Wanderhose und den Wanderstiefeln runter. Nicht sehr „instagrammable“, zugegeben. Fühlt sich trotzdem richtiger an… Wie auch immer, es geht los!

Der Weg führt am sprudelnden Fluss entlang, umgeben von steilen Felswänden. Ziemlich spektakulär, in der Tat.

Das erste Ziel sind die Lower Falls. Sie sind etwa 1,2 km vom Parkplatz entfernt, die Upper Falls weitere 1,3 km. Die gesamte Strecke misst also etwa fünfeinhalb Kilometer bzw. zwei bis drei Stunden (hin und zurück). Der Weg ist gut ausgebaut und beschildert, was heute überflüssig erscheint, denn ich muss einfach nur der Menge folgen. (Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß: Später am Tag wird es noch deutlich voller!) An vielen Stellen ist der Weg asphaltiert, was ich eher enttäuschend finde. Im späteren Verlauf wird das anders!

Auf dem ersten Stück bis zu den Lower Falls gibt es kaum Steigungen, es fühlt sich eher wie ein Spaziergang als nach einer Wanderung an. Recht schnell erreiche ich den etwa 10 Meter hohen Wasserfall. Das letzte Stück zu einer Aussichtsplattform führt durch einen Berg, in dem es von der Decke tropft. Auf der Plattform spürt man die Gischt! Toll. 😉 (Als ich viel später auf dem Rückweg wieder hier vorbei komme, steht eine wirklich sehr lange Schlange Touristen vor dem Berg und wartet darauf, das perfekte Foto machen zu können. Ich erneuere meinen Tipp früh zu kommen! )

Nach weiteren 1,3 km erreiche ich die Upper Falls, die mit etwa 30 Metern Höhe deutlich beeindruckender sind. Das zweite Stück der Wanderung ist schon weniger besucht.

Nur noch wenige Menschen sind auf dem dritten Abschnitt, der über weitere drei Kilometer hoch zu den Ink Pods führt, unterwegs. Statt vor Menschen wimmelt es dort vor Mücken (nicht so schön) und Goldmantel-Hörnchen (niedlich!)!

Dass hier so viel weniger los ist, könnte auch an den zum Teil recht steilen 335 Höhenmetern liegen, die es zu überwinden gilt. Über weite Teile ist der Weg zwar nicht mehr asphaltiert, aber doch sehr breit. Offen gestanden nicht das, was ich mir unter einem schönen Wanderweg in unberührter Natur vorstelle. Ich bin schon kurz davor unwillig vor mich hin zu murmeln, als sich der Weg in ein grünes Tal öffnet und den Blick frei gibt auf die Ink Pots. Traumhaft!

Die Ink Pots (dt. Tintentöpfe) sind eine Gruppe von fünf mineralischen Quellen mit leuchtend blauen und grünen Farben, teils in sattem Türkis. Sie blubbern sanft in der Landschaft vor sich hin. Ich bin regelrecht verzaubert! Wer braucht Upper oder Lower Falls, wenn man dieses schöne Tal heben kann?! Blöd, wer sich das entgehen läßt!

Durch den eisigen Johnston Creek wate ich zu einer kleinen Sandbank und gönne mir mit Blick auf die umliegenden Berge ein kleines Picknick, bevor ich den Weg zurück zum Parkplatz in Angriff nehme.

Die gesamte Wanderung vom Parkplatz zu den Ink Pots ist knapp sechs Kilometer lang, Hin- und Rück also ungefähr 11,6 Kilometer. Aktuelle Informationen, z. B. über Sperrungen oder sonstigen Besonderheiten gibt es auf der Website.

Lake Louise

Zurück auf dem Highway 1 ist das nächste touristische Highlight Lake Louise. Den gleichnamigen Ort lasse ich links liegen. Ich möchte zum See, vielleicht dem See in Kanada, den man vor seinem geistigen Auge hat, wenn man an kanadische, türkisfarbene Seen denkt. Ein echter Hochkaräter.

Und damit fängt das Drama an. Um in den Sommermonaten eine Chance zu haben, am Lake Louise einen Parkplatz zu finden, muss man bereits um 5:30 vor Ort sein, sonst sind alle Plätze weg. Wenn man am selben Tag noch den nahen, ähnlich schönen Moraine Lake sehen will, grenzt das an ein Ding der Unmöglichkeit.

Die sichere Lösung, um beides zu schaffen, ist extrem unsexy: Man fährt zum Park&Ride Parkplatz am Lake Louise Ski Resort und bucht (idealerweise bereits im Vorfeld) ein Ticket für den Shuttle Bus, der beide Seen ansteuert und einen anschließend zum Parkplatz zurück bringt. Man bekommt einen Time-Slot zugewiesen (30 Minuten vorher soll man da sein), bzw. kann diesen selbst auswählen – je nachdem, wie früh man bucht. Ich kann kaum ausdrücken, wie abstoßend ich das Ganze finde.

Zugegeben, der türkisblaue See in grandioser Bergkulisse ist hinreißend schön. Aber man steht dicht gedrängt am Ufer, um Bilder wie das hier zu machen…

Lake Louise

Von Einsamkeit keine Spur. Okay, das hatte ich auch nicht erwartet, aber spätestens hier versteht jeder, was mit Overtourism gemeint ist. Und ich mitten drin…

Ein bisschen aufgemuntert werde ich durch die niedlichen Chipmunks (Streifenhörnchen), die hier zuhauf herumlaufen.

Lake Agnes Tea House Trail 

Wohl ahnend, dass der viel besprochene Lake Agnes Tea House Trail nicht weniger voll sein wird, mache ich mich auf den Weg.

Startpunkt ist beim palastartigen Hotel Fairmont Chateau Lake Louise. An der rechten Seeseite entlang, dann zeigt ein Schild „Lake Agnes Tea House“ nach rechts den Berg hinauf. 3,6 Kilometer und 400 Höhenmeter geht es bis auf 2135 Meter bergan. Offensichtlich schreckt das ein paar der Touristen doch ab, denn hier wird es ein klein wenig leerer. Nicht viel, zugegeben, aber immerhin.

Unterwegs gibt es immer wieder Ausblicke zwischen den hohen Bäumen hindurch auf den türkisfarbenen Lake Louise. Das milchige Türkis war von unten gar nicht so zu sehen. Schon deshalb lohnt der Anstieg!

Dann mache ich – wie alle anderen natürlich auch – einen Stop am Mirror Lake. Der Name ist Programm: Hier spiegelt sich die Felswand des Big Beehive (Großer Bienenstock) auf recht spektakuläre Weise im spiegelglatten See.


Nach etwa eineinhalb Stunden erreiche ich den Lake Agnes mit dem bekannten Tea House, vor dem sich bereits eine Menschenschlange gebildet hat. Ich verzichte auf die Einkehr und picknicke stattdessen auf einem Stein am See. Die Szenerie mit dem Teehaus im Rücken ist wundervoll, auch der Blick ins Tal. Die Massen muss man einfach ausblenden!

Lake Agnes

Moraine Lake

Meine nächste Station ist der ebenfalls sehr bekannte Moraine Lake, ein weiterer türkisfarbener See mit Bergkulisse. Er hat ein anderes Türkis als der Louise Lake. Die verschiedenen Töne finde ich spannend. Man könnte ja denken „kenne ich einen, kenne ich alle“. Stimmt aber nicht. Jeder für sich ist schön und besonders!

Ich bin mit dem zuvor erwähnten Shuttlebus hier. Das klappt ganz gut, und als ich sehe, dass bereits die Zufahrtsstraße von einem Parkwächter geschlossen ist, weiß ich, dass ich mich richtig entschieden habe, auch wenn es sich echt blöd anfühlt!

Kanus auf dem Moraine Lake

Über den Rockpile Trail (lustig, dass diese kurze Strecke einen eigenen Namen braucht, es sind bloß 10 Minuten!), der über den Rücken der Moräne hinauf auf einen natürlichen Damm führt, laufe ich zum See. Von dort gibt es den berühmten „Twenty Dollar View“: bis 1977 war das Bild dieser Aussicht auf dem kanadischen 20-Dollar Schein abgebildet.

Twenty Dollar View

Am Ufer entlang führt ein 1,5 Kilometer langer Wanderweg. Gleich zu dessen Anfang ist erst ein Café, dann ein paar Hütten, die zur Moraine Lake Lodge gehören, und dann eine Kanu-Verleih-Station. Dessen Preise sind gepfeffert: etwa 160 CAD (ca. 108 Euro) kostet ein Mietkanu mit Platz für max. drei Personen pro Stunde inzwischen (inklusive Paddel und Schwimmwesten).

Bow Lake

Hinter Lake Louise beginnt nun der Icefields Parkway. Meine erste Station ist – eher zufällig – der Bow Lake. Von Lake Louise und Moraine Lake hatte ich bei der Reisevorbereitung viel gelesen. Vom Bow Lake hingegen hatte ich nie gehört. Es sind ja oft die unerwarteten Dinge, die einen besonders beeindrucken. So geht es mir mit dem Bow Lake. Er ist nicht strahlend türkis und liegt unmittelbar an der großen Straße. Trotzdem wirkt er auf mich eindrücklicher als die Seen mit den bekannteren Namen. Das liegt vermutlich daran, dass es hier nur einen einfachen Parkplatz am Straßenrand gibt, ohne Massen, ohne Shuttlebus, ohne Gedöns.

Der Bow Lake liegt auf 2000 Meter Höhe und wird vom Crowfoot-Gletscher gespeist.

Heute ist der Himmel über den Rocky Mountains strahlend blau. Beides spiegelt sich perfekt im Wasser. Nicht mal das Rauschen der vorbeifahrenden Autos auf dem Highway kann der friedlichen Atmosphäre etwas anhaben!

Peyto Lake

Nur fünf Autominuten weiter biege ich auf den riesigen Parkplatz zum nächsten türkisfarbenen See ab, dem Peyto Lake.

Der steht sehr weit oben auf der Beliebtheits-Skala der Touristen! Sein milchiges Türkis kann sich aber auch wirklich sehen lassen (noch wieder ein anderer Ton!). Eine kurze Wanderung, na, eher ein Spazierweg führt vom Parkplatz hinauf zu einem gut ausgebauten Aussichtspunkt.

Gespeist wird der See übrigens von mehreren Gletschern, unter anderem vom gleichnamigen Peyto-Gletscher.

Peyto Lake

Mistaya Canyon

Nach gut dreißig Kilometern komme ich zum nächsten Stop am Icefields Parkway. Es ist zur Abwechslung mal kein See, sondern ein Canyon. 😉

Hier ist alles anders: der Parkplatz ist klein und es ist wenig los! Vor allem gibt es keine Busparkplätze. Sympathisch! Ein kurzer, aber steiler Spaziergang führt vom Parkplatz durch Nadelwald hinunter zum Mistaya Canyon.

Hier tost der gleichnamige Fluss mit großer Wucht durch die ausgewaschene, enge Kalkstein-Schlucht. Von einer Brücke aus kann ich den ersten Blick in die Tiefe werfen. Bis auf das Brückengeländer gibt es hier keine Absperrungen, was ich recht mutig finde, denn bei Regen oder gar Schnee und Eis wird es hier sicher schnell rutschig. Das ist heute allerdings kein Problem! 😉

Zauberhafte Bergkulisse bei feinstem Sonnenschein!

Mistaya Canyon

Columbia Icefield

Das Columbia Icefield in Alberta ist für viele das Highlight schlechthin am Icefields Parkway. Insgesamt acht Gletscher gehören zu dem Eisfeld. Drei davon kann man vom Icefields Parkway aus sehen: den Athabasca Gletscher, den Dome Gletscher und den Stutfield Gletscher.

Falls man noch nie einen Gletscher aus der Nähe gesehen hat, lohnt sich vermutlich eine Wanderung zur Gletscherzunge des Athabasca Glacier. Vom Columbia Icefield Visitor Center werden Bustouren auf das Columbia Icefield angeboten. Tatsächlich fand ich den Touri-Auflauf dort eher abschreckend. Schon von weitem sieht man Parkplätze von der Größe mehrerer Fußballfelder. Ich habe das Glück, dass ich bereits Gletscher in anderen Teilen der Welt besucht, wo weit weniger los war, weshalb ich jetzt kurzentschlossen weiterfahre.

Erschreckend auch, wie weit die Gletscherzungen hier bereits zurück gegangen sind. Das Thema ist ja nicht neu. Hier aber ein eindrucksvoller Weise sichtbar. Traurig! Der Glacier Skywalk zeigt dies besonders anschaulich: Der Höhepunkt des 450 Meter langen Rundwegs ist eine Aussichtsplattform mit gläsernem Boden, die einen spektakulären Ausblick auf den Gletscher ermöglichen sollte. Dieser ist allerdings inzwischen soweit zurück gegangen, dass das gar nicht mehr möglich ist.

Jasper Nationalpark

Das Columbia Icefield liegt sowohl im Banff NP, als auch im Jasper NP. Hier also etwa ist der Übergang.

Ebenso wie der Banff NP ist der Jasper NP einer der bekanntesten und beliebtesten Nationalparks in den kanadischen Rocky Mountains. Etwa 2,5 Millionen Menschen besuchen ihn jedes Jahr, nur unwesentlich weniger als den Banff NP.

Die Haupt-Sehenswürdigkeiten sind der das Columbia Icefield, die Athabasca Falls und die Sunwapta Falls, der namensgebende Ort Jasper, der Maligne Canyon und Maligne Lake mit der millionenfach fotografierten Spirit Island, der Medicine Lake, der Pyramid Lake und einige andere mehr.

Sunwapta Falls

Mein nächster Halt sind die Sunwapta Falls, sie gehören also bereits zum Jasper NP.

In beeindruckender Weise tosen die Wassermassen des Sunwapta Rivers (die Namensgebung hier ist selten originell…) durch eine enge Schlucht. Das Besondere ist allerdings die kleine Insel, die kurz vor den Wasserfällen den Fluss teilt. Ein beliebtes Fotomotiv!

Der indigene Name Sunwapta heißt so viel wie wildes Wasser. Erscheint mir passend! 😉 Der Wasserfall ist insgesamt 18 Meter hoch und rund neun Meter breit. Das Wasser fällt in zwei Stufen hinab.

Ein gut ausgebauter und asphaltierter Wanderweg führt in etwa zwei Kilometern vom Parkplatz zu den Lower Falls.

Athabasca Falls

Das war es noch nicht an Wasserfällen! Bereits nach knapp 25 Kilometern kommen schon die nächsten namhaften Wasserfälle, die Athabasca Falls am, klar, Athabasca River.

Der Name Athabasca stammt aus der Sprache der Cree und bedeutet „wo es Schilf gibt“. Die Athabasca Falls sind 23 Meter hoch. Eindrucksvoller als ihre Höhe sind die gewaltigen Wassermassen, die hier hinunterstürzen. Man spürt die Kraft förmlich allein vom zusehen! Das Wasser hat mehrere Strudellöcher, so genannte Potholes, in die Felsen gewaschen. Hübsch sind auch die kleinen Regenbögen, die an mehreren Stellen durch Sonne und Gischt entstehen!

Die Größe des Parkplatzes läßt bereits bei der Ankunft erahnen, dass man hier nicht alleine unterwegs ist. Auch Busse halten hier. Es gibt eine Info-Tafel mit Lageplan und eingezeichneten Wanderwegen.

Hinter der Fußgängerbrücke verzweigt der breite, asphaltierte Weg. Links geht es zu den Aussichtsplattformen, die quasi auf Augenhöhe mit dem Wasserfall liegen. Hier kann es ziemlich nass werden! Rechts geht es unter der Straßenbrücke über einige Stufen zwischen engen Felswänden zur Lower George.

Von hier sind es noch etwa 30 Kilometer bis Jasper.

Jasper

Jasper liegt im Jasper-Nationalpark nahe der Grenze zwischen den Provinzen British Columbia und Alberta in einer Höhe von 1062 m.

Der Ort, der dem NP seinen Namen gibt, liegt landschaftlich reizvoll am Zusammenfluss von Miette River und Athabasca River inmitten schneebedeckter Gipfel. Tatsächlich finde ich – obwohl auch Jasper offenkundig ein Touristenzentrum ist – die Atmosphäre hier um ein Vielfaches entspannter und angenehmer als in Banff.

Hier schlägt spürbar das Herz der gesamten Region, es gibt eine große Auswahl an Unterkünften, Restaurants und Tour-Veranstaltern, trotzdem wirkt alles gelassen und gemütlich.

Die Geschichte von Jasper begann Anfang des 19. Jahrhunderts als Pelzhandelsposten der Hudson Bay Company, damals unter dem Namen Jasper’s House. Ich hab eine Idee, wie der Name entstanden ist, aber das ist nur Theorie… 😉 Als der Fellhandel zurück ging, verlor auch Jasper (vorerst) an Bedeutung. 1934 wurde dann der Jasper NP gegründet (hervorgegangen aus dem Jasper Forest Park) und Jasper entwickelte sich zum Touristenzentrum, das es heute ist – mit etwas weniger als 5000 Einwohner. Das Jasper Yellowhead Museum erklärt in anschaulicher Weise die Geschichte der Stadt.

In den Sommermonaten halten sich allerdings um ein Vielfaches mehr Menschen in Jasper auf. Viele nutzen den Ort als Basislager für Erkundungen und Aktivitäten im Nationalpark.

Der Connaugh Drive ist die Hauptstraße von Jasper, hier gibt es viele Geschäfte, Restaurants und Tankstellen.

Jasper wird, wie fast alle Orte in den Rockies, stark von der Eisenbahn dominiert. Die Schienen verlaufen quer durch den Ort, parallel zum Connaught Drive. Die berühmten Fernreisezüge „The Skeena“ (heute unter weniger glamourös klingendem Namen, aber mit gleicher Strecke) und „The Canadian“ verbinden Jasper mit Städten wie Edmonton, Prince Rupert und weiter Winnipeg und Toronto! Jasper ist auch Ausgangs- und Zielort des „Rocky Mountaineers“ nach Vancouver. Auch die bereits vorher erwähnten endlos-langen Güterzüge rattern hier durch.

Im Juli 2024 wurde der Ort in Folge eines Waldbrandes zu großen Teilen zerstört: „Nach den großen Waldbränden im Sommer 2024, bei denen ca. 30.000 Hektar Land und etwa ein Drittel der Stadt Jasper in Mitleidenschaft gezogen wurden, wird Jasper und auch der gleichnamige Nationalpark stetig weiter wieder aufgebaut. Die Wohnviertel im Südwesten der Stadt warem am meisten von dem Waldbrand betroffen. Die meisten Hotels und touristischen Einrichtungen haben mittlerweile wieder geöffnet. Auch einige Campgrounds sind mittlerweile wieder geöffnet, wie z.B. der Whistlers Campground, der Miette Campground. … 3% des Nationalparks haben gebrannt und deshalb wird der Park dieses Jahr noch an vielen Stellen anders aussehen, als normal. Viele der bekannten Wanderwege und Sehenswürdigkeiten sind wieder zugänglich, darunter das Columbia Icefield. Dennoch sind auch noch einige beliebte Wanderziele wie der Maligne Canyon, Tonquin Valley, Mount Edith Cavell oder das Valley of the Five Lakes aufgrund von Sicherheitsbedenken gesperrt. Parks Canada kündigte jedoch an, diese Gebiete im Laufe des Sommers 2025 nach und nach wieder zu öffnen. Sie müssen also dieses Jahr in und um Jasper mit anderen Bedingungen rechnen, trotzdem lohnt sich dort nach wie vor ein Aufenthalt!“ Quelle: Kanadareise.de

Jasper Skytram

Sehr beliebt ist die Fahrt mit der Jasper Skytram auf den Aussichtspunkt in 2.277 m Höhe des Mount The Whistlers. Mehr Infos und Preise gibt es auf der Website.

Pyramid Lake

Von Jasper kommend führt die Straße zuerst am Patricia Lake vorbei, der nach einer Enkelin von Queen Victoria, benannt ist. Hier herrscht sommerliches Treiben, als ich vorbei fahre. Schlauchboote und Kanus sind auf dem See unterwegs und überall am Straßenrand parken Autos, an denen Menschen in Badeklamotten Sachen ein und ausladen.

Etwa sieben Kilometer hinter Jasper erreiche ich den Pyramid Lake. Ich fahre noch ein Stück am Ufer entlang zu einem kleinen Parkplatz, von dem es nur ein Katzensprung ist zur Pyramid Island. Die Mini-Insel mitten im See ist mein Ziel!

Vom Parkplatz geht es über eine kleine Holzbrücke auf die Insel, die ein wirklich malerisches Fotomotiv abgibt!

Pyramid Island

Auf der Insel gibt es einige Bänke und Picknicktische. Die vielen herumliegenden großen Baumwurzeln sehen aus wie Skulpturen! Am anderen Ende der Insel habe ich eine wundervolle Aussicht auf den See und den sich im Hintergrund erhebenden, charakteristischen Pyramid Mountain. Die Form des Berges erklärt den Namen. 😉

Praktische Reisetipps

Ich bin vom internationalen Flughafen in Calgary per Mietwagen zum Banff NP gefahren. Die Entfernung beträgt nur knapp 150 Kilometer.

Eine Alternative ist der Flughafen in Edmonton. Von dort sind es nach Jasper 365 Kilometer.

Viele Touristen reisen per Auto/Wohnmobil von Vancouver an. Eine reizvolle Tour, die aber aufgrund der großen Entfernungen (und der Fülle an Attraktionen am Wegesrand) deutlich mehr Zeit verlangt!

Der Icefields Parkway führt durch gleich zwei Nationalparks, den Banff NP und den Jasper NP. Der Besuch der Nationalparks kostet Eintritt. Einen Day Pass gibt es für $11 CAD pro Person und ist bis 16 Uhr am Folgetag gültig. Oft lohnt sich aber der Discovery Pass, der für ein ganzes Jahr gilt. Er kostet $75,25 pro Person oder $151,25 für bis zu 7 Personen in einem Auto. Weitere Infos gibt es auf der Website. Da können die Pässe per Kreditkarte vorab gekauft werden, um Wartezeiten am Parkeingang zu vermeiden. Aber Achtung, sie werden per Post verschickt (Lieferzeiten beachten!). Der Pass beinhaltet den Eintritt in über 100 Nationalparks, National Marine Conservation Areas und National Historic Sites in Kanada.

Im Banff NP gibt es 14 Campingplätze und außerhalb Banffs nur wenige Hotels. Eine preiswertere Alternative zu Banff ist Canmore, knapp außerhalb des NPs, wo es ebenfalls eine Vielzahl an Unterkünften gibt. Im Jasper NP sind noch einige Campingplätze nach dem verheerenden Brand von 2024 geschlossen. Angeblich sollen einige aber in 2025 wieder öffnen…

Überall stehen Warnschilder, dass Bären unterwegs sind. Tatsächlich habe ich auch welche gesehen, leider (?) aber immer in Situationen, in denen ich nicht fotografieren konnte. Auf einem Wanderweg hätte ich keinem begegnen wollen, insofern geht das klar! 😉 Überall wird Bären-Spray empfohlen und angeboten. Wichtig ist die ordnungsgemäße Anwendung, wenn es hart auf hart kommt (nicht zu früh sprühen und aufpassen, dass man selbst nichts abbekommt). Auch ohne, dass man Bären sieht, spürt man ihre Nähe aufgrund der bärensicheren Mülleimer!

Fazit

Landschaftlich sind die Rocky Mountains unglaublich toll, daran gibt es keinen Zweifel. Ich habe Türkis in ganz neuen Dimensionen kennen gelernt!

Im Sommer sind die Rocks Mountains allerdings leider kein Coolcation-Ziel! Und keinesfalls unberührt! Hinweise im Internet dazu gibt es genug, ich habe es nur einfach unterschätzt, wie viele Menschen hier unterwegs sind. Und wie heiß die Sommer hier sein können. Ich bin sicher, dass mir die Reise in der Nebensaison ungleich besser gefallen hätte. Da muss man allerdings wiederum damit rechnen, dass einige Orte nicht erreichbar sind. Sobald der Schnee fällt, werden viele Straßen unpassierbar!

Darf es etwas mehr Kanada Sein? Wie wäre es mit Vancouver Island? Ein großartiges Ziel für Coolcation!

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